Andere Zeiten im Zelt

Zur Bildergalerie

Nordholz-Wanhöden, 19.07.2018 – Festivals locken immer weniger Besucher an. Während Festivals wie Hurricane oder Wacken einen teilweise starken Rückgang der Ticketverkäufe verzeichneten, legte die 14. Auflage des Deichbrand Festivals noch einen drauf. So wurden in diesem Jahr 55.000 Tickets verkauft - ein neuer Rekord gegen den bestehenden Trend. Seit 2011 war Deichbrand ausverkauft.

Am Donnerstag machten sich die Besucher des Festivals schon mal langsam zu einigen Musikacts warm, bevor es von Freitag bis Sonntag auf allen Bühnen in die Vollen geht.

Dieses Jahr ging das Timetable erst ab 18:00 Uhr mit Mr. Hurley & Die Pulveraffen los, somit später als in den vergangenen Jahren. Die deutsche Folk-Band Versengold aus Bremen folgte mit anspruchsvoller Lyrik, ausgefallenen Arrangements mit Einflüssen aus Irish Folk. Die von Gründungsmitglied Hoyer geschriebenen Texte erzählen oft Geschichten mit Tiefgang und vielerlei Deutungsmöglichkeiten.

Die Bibel erwähnt die vier apokalyptischen Reiter im 6. Kapitel der Offenbarung des Johannes als Boten der nahenden Apokalypse oder des Jüngsten Gerichts und so begab es sich, das die Metal-Band „Die Apokalyptischen Reiter“ aus Thüringen zu einem großen Festival in den Norden Germanias zogen, um ihr Liedgut unter die Leute zu bringen.

Weiter ging es mit den Retro-Trio von Kadavar mit ihrem Psychdelic Rock. Sie gehören sicherlich zu den herausragenden Protagonisten der inzwischen ausgedehnten und weitläufigen Retro-Rock-Szene.

 

Der Grundstein zur Band wurde durch die beiden als Kern der Band geltenden Musiker Philipp „Mammut“ Lippitz an der Gitarre und Schlagzeuger Christoph „Tiger“ Bartelt gelegt.

Diese begannen im Jahr 2010 zusammen zu spielen, weiterhin stieß Christoph „Lupus“ Lindemann dazu. Bei Kadavar stand von Anfang an eine authentische Umsetzung der Ideen von Doom-, Space und sogar Krautrock- und Proto-Metal-Urvätern im Vordergrund. Die Stimme von Gitarrist und Sänger Lindemann hat so viel Hall –sie scheint von irgendwo hinter dem Mond zu kommen.

Der Drummer Christoph "Tiger" Bartlet stand im Zentrum der Show. Sein Podest wurde in die Bühnenmitte geschoben, von dort schien er die Show regelrecht zu dirigieren. Seine Haare flogen, während er weit zum nächsten Schlag auf die Trommeln ausholte. Etwas irre sah das schon aus, wie er mit hochgerecktem Kopf herausfordernd ins Publikum starrte. Er erinnerte uns etwas an das "Tier" aus der Muppet-Show.