Endlich wieder Clubatmosphäre

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Hamburg, 25.10.21 (Sascha Beckmann) - Lange Zeit hat es gebraucht, um wieder Konzerte in Clubs genießen zu können. Jetzt ist es endlich soweit. Und so ließen es sich die etwa 450 Besucher auch nicht nehmen, im Rahmen der 2G-Regel, ihren Helden aus der Domstadt die Ehre zu erweisen. Die Kölner Kasalla spielten auf und das Hamburger Knust war kurz vor ausverkauft. Da sieht man mal das kölsche Mundart auch im hohen Norden sehr gut zu funktionieren scheint.

Kasalla wurde 2011 gegründet von Gitarrist und Songwriter Florian Peil und Sänger Bastian Campmann. Peil, seit Jahren in der Kölner Musikszene aktiv als Texter und Komponist für zahlreiche Kölner Bands wie zum Beispiel die Bläck Fööss. Als weitere Mitglieder stießen Rene Schwiers (Keyboards), Sebastian Wagner (Bass) und Nils Plum (Schlagzeug) zur Band und bereits im Jahr 2012 erschien ihre erste CD „Et jitt Kasalla!“, die bereits für erheblich Wirbel sorgte. Der Song „Pirate“ lief im Kölner Karneval rauf und runter und schaffte es auf Platz 48 in die deutschen Singlecharts. Das vierte Studioalbum der Band schaffte es auf Anhieb von 0 auf Platz 5 der deutschen Albumcharts und bescherte der Band somit nicht nur die erste Top Ten Platzierung ihrer Karriere, sondern auch den aktuell höchsten Charteinstieg einer kölschen Band seit BAP im Jahr 1981.

Die Erfolgsgeschichte der Kölner wurde 2018 durch ein weiteres Megahighlight gekrönt, denn sie wurden für den deutschen Musikpreis ECHO nominiert. Damit sind sie die erste kölsche Band seit den Höhnern und BAP, die jemals für einen ECHO nominiert waren. Die spektakuläre Leistung kommt dabei einem musikalischen Durchmarsch von der Kreisklasse in die Champions League gleich denn was außerhalb der Dommetropole kaum einem Musikinteressierten bekannt ist: die musikalische Konkurrenz ist in Köln weit größer und intensiver als in jeder anderen deutschen Großstadt.

Pünktlich um 20 Uhr erklommen die fünf Musiker die Bühne und holten ihr Publikum auf ihrer 10-Jahres-Jubiläumstour direkt mit der ersten Nummer „Immer noch Kasalla“ ab und es wurde bereits bereitwillig mitgesungen und getanzt. Im Anschluss folgten dann auch direkt die erfolgreichen Singles „Alle Jläser Huh“ und eben „Pirate“, vermutlich um die Stimmung aufrecht zu erhalten, was bei diesem Publikum aber wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen wäre. Wie auch immer, „Rudeldiere“, verbal eingeleitet mit einem kleinen, aber richtigem Seitenhieb in Richtung der AfD, stand ebenso auf der Setlist, wie auch „Scheissejal“.

 

 

 

 

 

Nach einer guten Stunde wurde es etwas besinnlicher und „Fleisch und Bloot“ wurde als semi-akustische Version auf Barhockern sitzend dargeboten, um danach direkt wieder elektrisch und mit einer Menge Elan voll durchzustarten. Es folgten unter anderem „Bunte Hungk“, „Dausend“, „Pommes un Champagner“ und „Marie“ und endete nach guten zwei Stunden zunächst einmal mit „Kumm mer lääve“ mit einem wunderschönen Intro am Piano von Rene Schwiers.

Natürlich war das Publikum nach diesem schweißtreibenden Stunden total aus dem Häuschen und verlangte lautstark nach einer Zugabe. Die Band, der die Spielfreude nach einem guten Jahr ohne Auftritte, sichtlich anzumerken war, ließ sich da auch nicht lange bitten und spielte mit „Jode ahle Zick“ einen weiteren neuen Song vom 2019er Album „Pommes un Champagner“. Es folgten noch der Kassenhauer und Hymne „Stadt met K“, die jeder, wirklich jeder im Saal mitsang und zu guter Letzt „Mer sin eins“ als krönender Abschluss dieses grandiosen Clubkonzerts, dass nach etwa 2,5 Stunden, 23 Songs und etlichen verloren Schweißtropfen bombastisch endete.

Man konnte der Band und auch den Fans anmerken, wie sehr sie sich nach solchen Events gesehnt haben. So viel Spielfreude und so ein geiles Publikum beweist einmal mehr, die Kulturbranche wird definitiv gebraucht, damit uns wieder viele solcher Abende beschert werden. Und zwar sehr viele!

Abschließend gilt es noch zu erwähnen, daß die Band im Sommer nächsten Jahres ein riesiges Jubiläumskonzert im Kölner RheinEnergieStadion spielen werden. Damit werden sie ihr Konzert zum 5-Jährigen im Jahr 2016 in der Lanxess-Arena nochmals toppen.
Viel Glück und ´ne Menge Spaß!