Familienfest zum 25. Jubiläum

Zur Bildergalerie

Bremen, 12.12.2019 (Mtr) - 25 Jahre nach der Veröffentlichung ihres Erfolgsalbums „Over The Hump“, das 8. Album ihrer Musikerkarriere, enterten Patricia, Joey, Angelo, Jimmy und Paul der Kelly Family die Bühne der fast ausverkauften ÖVB-Arena. Leider war Kathy erkrankt und musste das Bett hüten; ihre für das Konzert geplanten Lieder wurden von der sehr sympathischen Patricia ohne größere Probleme übernommen.

Im ersten Set präsentieren sie sämtliche Titel von „Over The Hump“. Joey eröffnet die Show mit dem Rocker „Why Why Why“ und wirft seine blonde Mähne vor und zurück, der Rest der Familie zeigt dazu auf der Bühne seine Künste im Headbanging. Nach einigen Songs wird es jedoch mit der Ballade „Cover The Road“ wieder etwas ruhiger; vorgetragen von Jimmy Kelly, der sich auf einer separaten Bühne selbst mit Gitarre und Mundharmonika begleitet. Bei „Ares Qui“ gibt Joey nochmals Gas und mimt wieder den Hardrocker. Bei Johns „Roses of Red“ rieseln rote Rosenblätter von der Decke und die verzückten, überwiegend weiblichen Zuschauer jubeln begeistert. Mit dem schlagerhaften „Once In A While“ greift Angelo, der mich ein bisschen an einen Busfahrer im Personennahverkehr erinnert, in das Geschehen ein.

An Angel“ wird durch einen tausendköpfigen Chor von Urenkeln, Enkeln, Eltern, Großeltern und Urgroßeltern begleitet. So Generationen umspannend sind die Kellys bekannt und beliebt. Kurz vor der Pause dreht dann Rocker Joey zu „The Wolf“ nochmal mit Wolfsgeheul voll auf und es wird von allen Kellys „Santa Maria“ geträllert. In der Pause erscheint ein mit einem Laubbläser bewaffneter Ordner und pustet die schönen Rosenblätter trivial vom Laufsteg.

Das zweite Set beinhaltet weitere Hits der Truppe, wie „Over The Hump“, „Na Na Na“ „Take My Hand“ und „Sweet Freedom“, die abwechselnd von den einzelnen Bandmitgliedern interpretiert werden. Zwischendurch fallen gelegentlich von Kanonenschlägen begleitet entweder silberfarbige oder bunte Metallglitzerstreifen vom Himmel oder neben dem Laufsteg und der Bühne schießen plötzlich Flammen in die Höhe. Angelo zeigt ein wirklich sehr beeindruckendes längeres Schlagzeugsolo.

 

 

Von kreischenden Fans untermalt öffnet er sein wallendes Haar, setzt die Brille ab und fordert das Publikum grinsend auf noch mehr Applaus zu spenden.

Zu den Klängen von „Good Neighbor“ schunkeln 2000 Leute in der Arena. Eine rockige Version von „White Christmas“ singend spaziert John in einem amerikanisch anmutenden bunten Weihnachtskostüm über den Laufsteg und animiert zum Mitsingen. Die Zuschauer werden zum Abschluß des 2. Teils gebeten sich an den Händen zu nehmen, was sie natürlich bereitwillig tun und man singt zusammen „Take My Hand“. Ein riesiger in Flammen stehender Schriftzug „Love“ vollendet das doch etwas kitschige Bild.

Im Zugabenteil dürfen natürlich „I Can’t Help Myself“ und „Fell In Love With An Alien“ nicht fehlen, die wiederum durch kreischende Fans untermalt werden.

Der letzte Song „We Had A Dream“ wird der erkrankten Kathy mit Genesungswünschen gewidmet. Auf der großen Leinwand hinter der Bühne läuft ein Film aus den Anfangsjahren der Kelly Family, in dem natürlich auch der Gründer Dan Kelly erscheint. Längst sind sie den Schuhen der Straßenmusikanten von damals entwachsen.

Nach 150 Minuten verlasse ich mit leichtem Rauschen in den Ohren zusammen mit den vielen seligen Zuschauern die heile Welt in der Halle.