Schiffe, Layla und ein bisschen AC/DC Kiel, 21.06.2023 – Immer noch hält das schöne Sommerwetter, viele Regatten mussten auch in den letzten Tagen in den Abend verschoben werden, weil der Wind fehlte. An der Kiellinie war nachmittags viel Bewegung, die Bühnen bereiteten den Abend vor, Kleinkünstler zeigten ihre Akrobatik und auf dem Wasser war auch immer was los. Diverse Segelschiffe legten ab oder kamen wieder. Alle Farben bzw. Frans Zimmer, wie der bekannte House/Tech House-DJ mit bürgerlichem Namen heißt, mehr von den größten Bühnen Europas wegzudenken. Am Donnerstag, 22. Juni, brachte Alle Farben Festival-Feeling auf die R.SH Fördebühne der Kieler Woche. Alle Farben heimste Diamant-, Platin- und Goldauszeichnungen von Europa bis Asien ein und landete bereits vier #1-Hits in Deutschland. Daniel Günther, der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, grölte mit dem Volk den Skandalhit „Layla“ im Bayernzelt. Naja, wir sehen ihn am Wochenende, wenn den Startschuß für die Premiere der Karl-May-Festspiele abfeuert. Tim Bendzko trat abends auf der Rathausbühne umrandet von den kulinarischen Ständen des Internationalen Markts zum vierten Mal auf der Kieler Woche auf. Jeder kannte 2011 seinen Song „Nur noch kurz die Welt retten“. Im März erschien sein fünftes Album „April“. Als Popsänger Tim Bendzko seine Zugabe bei dem Konzert auf der Kieler Woche 2023 nach 105 Minuten anstimmt, lässt die Crowd die Handys aufleuchten. Manch eine/r war für das Konzert sogar weit angereist. Im Radio Bob! Rockcamp auf der Reventlou-Wiese trat Torfrock für ihr Heimspiel auf. Da wir bereits über sie vor wenigen Wochen im Cuxland gesehen hatten und sowieso schon sehr oft über die Kultband berichtet hatten sowie Sänger Klaus Büchner beim letzten Konzert mittlerweile doch sehr statisch wirkte, entschieden wir uns für mehr Bewegung und gingen wir zu der AC/DC Female-Tributeband Black/Rosie. |
Insgesamt ist der Frauenanteil auf der Rathausbühne recht hoch. Das Quintett Black/Rosie, das aus fünf Frauen besteht, bestach bei seinem Auftritt nicht nur durch die lauten Hard-Rock-Klänge. Wer bis dahin noch glaubte, dass knallharte Rockmusik noch immer eine reine Männerdomäne sei, der irrte sich gewaltig. Black Rosie hat seit ihrer Gründung 2005 die Musikwelt aufmischt und sind mit ihren musikalischen Vorbildern die Best Age-Marke erreicht. Band-Gründerin Gaby Neitzel und ihre Kolleginnen haben es sich auf die Fahne geschrieben haben, mit weltbekannten Songs wie "Highway to Hell", "Back in Black" oder "Walk all over you" und den explosiven Soli von Gitarrengott Angus Young sowie der typischen Show der Australier ihrem Publikum einzuheizen, obwohl gerade dieser berühmte Trippelschritt von Agnus fehlte, genauso wie die Kopfstimme von Brian Johnson. Bei den ersten Songs war es stimmlich gewöhnungsbedürftig, wurde aber durch Bühnenpräsenz und gute Instrumentalarbeit wettgemacht. Scheinbar lässig, locker und mühelos spielten Dörte Baumeister (Rhythmguitar) und Bassistin Jeanine Langgemach ihre Instrumente, hielten sich dezent im Hintergrund. Mit ihrem virtuosen Drum-Solo zog Drummerin Dajana Berck das Publikum dermaßen in den Bann, dass die Stimmung zu explodieren schien. Viele Besucher gingen an diesem Abend etwas früher, da Regen anstand. |
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