Eine Zeitreise in die 80er

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Hamburg, 19.10.22 (Sascha Beckmann) - Ein zweifaches Jubiläum macht Kim Wildes Konzertreise im Herbst 2022 zu einem besonderen Event: Die britische Pop-Ikone hat 2020 ihren 60. Geburtstag gefeiert und ist zudem seit 40 Jahren im Musikbusiness! „Greatest Hits“ sind jene speziellen Shows überschrieben, die wegen der Corona-Pandemie nun ein Jahr später als ursprünglich geplant stattfinden! Der Tourtitel wurde aus gutem Grund gewählt, kann Kim Wilde doch mit jeder Menge Charts-Erfolgen aufwarten.

Diese reichen von „Kids in America“, ihrem Mega-Seller zum Karrierestart 1981, gefolgt von „Chequered Love“, dem millionenfach verkauften „Cambodia“ über „View from a Bridge“, „The Second Time“, der Coverversion „You Keep me Hangin’ on“ bis hin zu „You Came“, „Never trust a Stranger“, „Four Letter Word“, „Can’t get enough (of your Love)“ oder „Anyplace, anywhere, anytime“.

Mit über 30 Millionen verkauften Tonträgern zählt Kim Wilde zu den erfolgreichsten Sängerinnen der 1980er-Jahre! Wenn sie nicht gerade auf der Bühne steht, kümmert sich die zweifache Mutter um die Inneneinrichtung ihres Hauses in Hertfordshire, kocht gerne (Spezialität: grünes Thai-Curry) oder frönt ihrer Leidenschaft als mehrfach ausgezeichnete Landschaftsgärtnerin.

So moderierte sie Gartensendungen im britischen Fernsehen, schrieb diverse Artikel in Zeitungen und Zeitschriften über dieses Thema. 2006 erschien ihr erstes Buch („Gärtnern mit Kindern“, Kosmos-Verlag), gefolgt von „first-time gardener“ (HarperCollins) 2007.

Nun aber legt Kim Wilde Schaufel sowie Rechen beiseite und besuchte im Rahmen ihrer „The Greatest Hits Tour“ die Hamburger Fabrik. Es sollte ihr drittes Konzert der Deutschland-Tour werden und noch dazu ein ganz Besonderes. Es hieß im Vorwege: SOLD OUT. In Berlin, so konnte man lesen, war das Konzert nur spärlich besucht und die Stimmung soll auch mies gewesen sein. In Hamburg also ist alles anders. So drängelten sich gegen 20 Uhr gut 1200 Fans der Britin vor der Bühne und auf der Empore und bereits kurz nach 20 Uhr ging dann auch schon das Licht aus.

Zunächst mal kam die Band auf die Bühne und es fällt sofort auf das der Gig mit zwei Schlagzeugen gespielt wird. Sowas sieht man, gerade im Popbereich, doch eher selten. Nun ja, nach den ersten gespielten Tönen von „Rage to Love“ kam sie dann und Kim Wilde war richtig gut drauf, hatte eine coole Sonnenbrille auf und den Wind des Ventilators im Gesicht, sodass richtig gutes 80er-Feeling aufkommen konnte.

 

Dazu war die Bühne ganz schick in rot und schwarz getaucht. Bereits beim zweiten Song „Never Trust A Stranger“ war die Stimmung im Publikum schon so klasse, dass fast jeder im Takt mitging. Im Grunde ging es durch das komplette Schaffen von Kim Wilde, es fehlte eigentlich nichts, es gab das Bee Gees Cover „If I Can´t Have You“ ebenso wie den Comeback-Song „Anyplace, anywhere, anytime“, den sie 2003 mit Nena aufnahm. Aber auch eine Version von M´s „Pop Muzik“.

Gut in die Setlist eingestreut sind dann auch die großen Hits, ehe dann das Konzert mit dem Supremes Song „You Keep Me Hangin' On“ zunächst mal zu Ende ging. Natürlich fehlt dem Hamburger Publikum da noch Einiges. Und so wurde nach Zugabe gerufen. Und wie soll es anders sein? Die Band und Kim ließen sich nicht lange bitten und erfüllten den Wunsch der Fans mit der noch recht frischen, 2018 erschienenen Nummer „Pop Don´t Stop“ vom „Here Come The Aliens“ Album. Ein grandioses „You Came“ folgte und spätestens hier hat jeder gemerkt, warum zwei Drummer dem Drive der Songs gut tun und durchaus Sinn machen. Der Song wurde frenetisch abgefeiert. Und ehe sich die Fans versahen, ertönten auch schon die ersten Töne einer der 80er-Jahre-Hymnen schlechthin, nämlich „Kids In America“. Das es spätestens hier kein Halten mehr gab, dürfte mehr als klar sein.

Schade das der Gig dann schon vorbei war. Gute 90 Minuten Spielzeit für Ticketpreise um die 60,- € sind da vielleicht doch ein wenig zu schmal. Aber Kim Wilde versprach uns ja ein neues Album für das nächste Jahr. Vielleicht wird die Setlist dann wieder etwas großzügiger. Wir hoffen mal!

Fazit des Abends: Eine schöne und energetische, wenngleich auch leider zu kurz geratene Zeitreise in die 80er-Jahre mit einer ihrer Ikonen!