21 Bridges
Manche Filmideen sind derart sensationell, dass umgehend große Hoffnungen auf ein packendes Kinoerlebnis geweckt werden. So auch im Fall des Cop-Thrillers 21 Bridges, der mit der kompletten Abriegelung Manhattans während einer Verbrecherjagd wirbt. Wird er der Werbung gerecht?
Der in Ungnade gefallener NYPD-Detective der New Yorker Polizei Andre Davis (Chadwick Boseman, "Black Panther") bekommt eine Chance zur Wiedergutmachung. Er gilt als kompromissloser Gesetzeshüter mit einem besonders lockeren Finger am Abzug und so gehen bereits diverse tote Gangster auf sein Konto. Die Chance, seinen zweifelhaften Ruf aufzubessern, bekommt er, als eines Nachts ein Überfall auf ein Weingeschäft aus dem Ruder läuft. Die Kleingangster Michael Trujillo (Stephan James) und Ray Jackson (Taylor Kitsch) werden plötzlich von Streifenpolizisten überrascht, was letztendlich in einer wilden Schießerei endet und acht Polizisten sterben.
Detective Davis macht sich auf die Jagd, bei der er sich bald auf der Spur einer großen Verschwörung durch ein kriminelles Imperium wiederfindet, in dem auch Kollegen ihre Finger im Spiel haben. Er muss schon bald aufpassen, wem er vertraut. Während der Ermittlungen kommt es zur totalen Abschottung Manhattans - das Herz New Yorks - vom Festland. Alle Brücken, alle Bahntunnel, alle Fährverbindungen werden gesperrt. Eine Maßnahme, die nur bis zum Einsetzen des morgendlichen Berufsverkehrs aufrechterhalten lässt.
Fazit: Ein Cop-Thriller der alten Schule, in den Siebzigern und Achtzigern gab es massenweise solche Polizei-Thriller. Damit es für die heutige Zeit gigantischer wird: Die Metropole Manhattan wird erstmalig ganz abgesperrt. Das klingt erst toll, hat im Film aber erstaunlich wenig Auswirkungen – noch nicht mal einen Verkehrsstau! Man spürt auch nicht, dass die Stadt, die bekanntlich niemals schläft, gerade einen Ausnahmezustand erlebt.
Zumindest die handgemachten Actionszenen und Chadwick Boseman als Großstadt-Westernheld sind sehenswert. Ein wenig überraschendes Drehbuch hält die Spannung nicht in gewünschte Höhen und macher Handlungsschritt ist unglaubwürdig. All die großen Schauspieler des Films mühen sich umsonst ab, da es grundsätzlich am Drehbuch hapert. Das hat eine spannende Grundidee, interessiert sich aber wenig für die Figuren. Alle geben ihr Bestes, schaffen es aber nicht, als Kollektiv die Schwächen des Drehbuchs auszugleichen. Wer über diese Schwächen hinweg sehen kann, hat aber einen kurzweiligen Filmabend. Auch wenn man den Film kurz danach wieder vergessen hat. |
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