Amundsen - Wettlauf zum Südpol
Wie der Titel es erahnen lässt ist Amundsen ein Biopic aus dem Jahr 2019. Der norwegische Film erzählt die wahre Geschichte von Roald Amundsen (Pål Sverre Hagen), dem norwegischen Forscher und Polarentdecker. Der Forscher war der erste Mann, der den Nord- und Südpol erreichte. Auf seinem Weg zum Südpol leistet sich der Entdecker einen erbitterten Wettstreit mit dem britischen Forscher Robert Scott.
Nachdem Amunsens Bruder Leon Amundsen (Christian Rubeck) im Jahr 1926 durch einen Zeitungsartikel erfahren hat, dass sein Bruder Roald in der Arktis verschollen ist, eilt dieser zum Haus des Bruders, um dort auf weitere Nachrichten zu warten. Dort trifft er auf Roalds deutlich jüngere Geliebte Bess Brigads (Katherine Waterston). Während sie gemeinsam warten, erzählt Leon ihr von Roalds Kindheit und wie er sich schon früh für Nord- und Südpol interessierte.
Wie die beiden Brüder nach dem Tod ihrer Eltern eine immer engere Beziehung zueinander aufbauten und den Plan schmiedeten, die ersten Menschen zu sein, die jemals den Nordpol erreichen. Und wie sie es schließlich schaffen, eine Expedition auf die Beine zu stellen, die jedoch erst einmal davon beeinflusst wird, dass Frederick Cook 1908 behauptet, bereits am Nordpol gewesen zu sein.
Fazit: Amundsen erst einmal rein wirklich beeindruckendes aber kein tiefschürfendes Biopic: Die Geschichte über Amundsen über zwei andere Figuren erzählt und somit die Hauptfigur nicht nur auf ein Ereignis reduziert sondern nebenbei gibt es auch noch detaillierte Einblicke in sein Privatleben. Doch durch ein zu unentschlossenes Drehbuch und einige langweilige Passagen verschenkt der Film einen Großteil seines Potenzials. Wer hier also einen Film über das legendäre und tragische Rennen um den ersten Menschen am Südpol erwartet, der dürfte vielleicht leise enttäuscht werden. Davon gibt es vielleicht 30 Minuten zu sehen. Was bleibt sind herrliche Aufnahmen Norwegens und eine tolle schauspielerische Leistung von Pål Sverre Hagen.
Einige beschreiben Amundsen als warmherzig und gütig, der Film zeigt definitiv ein anderes Bild. Wir sehen hier einen kühlen, berechnenden und für seine Mitmenschen manchmal unnahbaren, verbitterten Mann. Trotzdem ist dem Regisseur von KON-TIKI und PIRATES OF THE CARIBBEAN: DEAD MEN TELL NO TALES ein Einblick in eine interessante Person gelungen.
Musikalisch zeichnet hier der Schwede Johan Söderqvist, mit dem Sandberg beim Oscar nominierten KON-TIKI zusammenarbeitete, verantwortlich und ist eine Mischung aus experimentell gestalteten Klängen. |