FAKING HITLER
Der Sechsteiler ist eine Drama aus dem Jahr 2021 mit Moritz Bleibtreu und Lars Eidinger und erscheint nun auf DVD und Blu-ray. Er erzählt die aberwitzige aber reale Geschichte der gefälschten Hitler-Tagebücher, welche im Jahr 1983 vom Stern veröffentlicht wurden. Wie haben ein Reporter und ein Kunstfälscher den größten Medienskandal der Nachkriegszeit ausgelöst?
Erst Sensation und später Skandal: Gerd Heideman (Lars Eidinger) ist ein angesehener Reporter des Stern. Allerdings hat er schon lange keinen Erfolg mehr abgeliefert und ist verzweifelt auf der Suche nach dem nächsten Knüller für das Magazin. Als er auf Konrad Kujau (Moritz Bleibtreu) trifft, wittert er die größte Chance seiner Karriere. Konrad hingegen ist ein Kleinkrimineller und Kunstfälscher, der dringen Geld braucht. Bisher verdiente er sich sein Geld damit, unter dem Pseudonym Dr. Konrad Fischer gefälschte Devotionalien zu veräußert. Er kommt die geniale Idee: Warum nicht ein die Tagebücher Hitlers fälschen und verkaufen?
Eines der gefälschten Tagebücher gelangt in Gerd Heidemanns Hände, der daraufhin alles daran setzt, um diese für den Stern für 9,3 Millionen Mark zu erwerben. 1983 veröffentlichte der STERN Hitlers geheime Tagebücher.
Die deutsche Öffentlichkeit war begeistert. Wenige Tage später entlarvten Experten die Fäschungen, das von Kujau benutzte Papier gab es zu Hitlers Lebzeiten noch nicht. Es wird zur riesigen Blamage und einem der größten Medienskandale der Nachkriegszeit.
Fazit: Die Serie ist die fiktionalisierte Verfilmung der Geschehnisse rund um die Veröffentlichung der Hitler-Tagebücher. Der Film Schtonk aus dem Jahr 1992 lässt grüßen. Um über dem Irrsinn nicht den geschichtlichen Hintergrund zu vergessen, wurde ein fiktiver Handlungsstrang eingezogen. Es gibt plötzlich eine dritte Hauptfigur, neben Kujau und Heidemann, eine junge Reporterin (Sinje Irslinger) in der „Stern“-Redaktion, die misstrauisch gegen den „großen Coup“ wird.
Die Hauptdarsteller bereichern das Konzept mit ihrer zurückhaltenden komödiantischen Präzisionskunst neben einem glänzenden Cast von großen Charakterdarstellern.
Auch wenn die Geschichte bereits hinlänglich bekannt ist und schon des öfteren verfilmt wurde, so geschah dies noch nie so genüsslich und gekonnt, wie in dieser Mini-Serie. Folge 6 der Serie bietet allerdings leider Fernsehklischees in Reihe. Insgesamt vergisst man über dem Klamauk nicht den Ernst des Skandals und entdeckt darin wiederum die Komik von Selbstüberschätzung, Größenwahn und Wirklichkeitsverleugnung. Kujau starb 2000.
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