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398 Tage - Gefangener des IS

Ab 2013 löste sich der Islamische Staat von Al-Qaida und übernahm immer mehr die Herrschaft im bürgerkriegsgebeutelten Syrien. Der noch unbedarfte junge dänische Fotojournalist Daniel Rye (Esben Smed) wollte, nachdem seine Turnerkarriere vorzeitig verletzungsbedingt beenden musste, eigentlich nur "Streetfotografie" in einer vom Krieg zerstörten syrischen Stadt in der Nähe zu der Türkei machen, wo es vermeindlich sicher ist. Von hier aus wollte er von den Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung berichten. Als er jedoch unerwartet in die Hände des Islamischen Staats geriet, sehen diese in dem Ausländer einen Handlanger der CIA. Sie fordern für den Entführten Lösegeld in Höhe von umgerechnet 700.000 Euro, damit er am Leben bleibt. Für den IS sind solche Ausländer eine lukrative Einnahmequelle. Auch James Foley (Toby Kebbell), ein amerikanischer Journalist, war mit unter den Gefangenen.

Während der Däne versuchte, den katastrophalen Bedingungen seiner Gefangenschaft bis hin zur Folter zu trotzen und bei anderen westlichen IS-Gefangenen Unterstützung fand, kämpfte seine Familie daheim in Dänemark mit Hilfe eines Unterhändlers verzweifelt um seine Freilassung. Seine Familie lebte in ständiger Angst, ihren Sohn nie wieder zu sehen, denn die dänische Regierung wollte kategorisch nicht mit Terroristen verhandeln und auch kein Lösegeld bereit stellen.

So versucht die Familie aus einfachen Verhältnissen auf eigene Faust das Lösegeld mit einer Founding-Aktion aufzutreiben und Daniel mit Hilfe des Geiselvermittlers Arthur (Anders W. Berthelsen) zu befreieen. Insgesamt 398 Tage lang wurde Daniel Rye von der Terrororganisation gefangen gehalten und kämpfte um sein nacktes Überleben. Kaum Essen, Folter, sadistische Entführer, ständige Angst ums Überleben und andere widrige Bedingungen, brachen Stück für Stück seinen Lebenswillen. Ein Selbstmordversuch ging schief. Immer wieder muss er sich zum "Esel" machen.

Fazit: Ein biografisches Drama mit dichter Atmosphäre nach einem Sachbuch, dass das 13-monatige Martyrium von Daniel Rye und die Bemühungen des Unterhändlers und der Familie zum spannungsvollen Thriller einer Rettung verdichtet ohne dabei politisch zu werden. Das Drama berührt alleine dadurch weil man weiß, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt. Das hierzu dann auch der bereits 2012 entführte amerikanische Journalist James Foley gehörte, der als Top-Geisel angesehen wurde und dessen Fall weltweit viel Aufsehen erregte weil er hingerichtet wurde, macht den Film umso interessanter.

Der preisgekrönte Film von Regisseur Niels Arden Oplev („Verblendung“, „Flatliners“) und vom Oscar©-Preisträger Anders Thomas Jensen („Adams Äpfel“, „Men & Chicken“) ist mit Toby Kebbell („Planet der Affen“, „Servant“), Esben Smed („Follow the Money“) und Anders W. Berthelsen („Kommissarin Lund“) hochkarätig besetzt. Ein fesselnder, hervorragend gespielter Film in zwei Handlungssträngen. Hier wird nicht in billige Weiser für Entsetzen gesorgt, sondern es ist ein sehenswertes Drama, das trotz über 2 Stunden Filmlänge unter die Haut geht. Als Extra findet man leider nur den Trailer, hier wären zum Beispiel ein paar Hintergrundberichte zum Thema aufschlußreich gewesen.

 
Gesamtbewertung:

Kinostart: -
Home-Entertainment-Release: 26.11.2021 - DVD & BD & VoD

Produktion: Dänemark, Norwegen, Schweden 2019
Genre: Biopic | Drama

Darsteller: Esben Smed · Anders W. Berthelsen · Sofie Torp · Sara Hjort Ditlevsen · Christiane Gjellerup Koch

Regie: Niels Arden Oplev

Länge: 133 Min.
FSK ab: 16

 

Tonformat: DTS-HD Master Audio 5.1 (Blu-ray)

Verleih: Pandastorm

Action:
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Anspruch: