Lindenberg! Mach dein Ding
Sonnenbrille, Hut tief im Gesicht, rauchige Stimme – so kennt man Udo Lindenberg und er hat uns gefühlt ein Leben lang begleitet. Mit knapp 80 Singles, 50 Alben und circa 20 Millionen verkauften Tonträgern ist der heute 73-Jährige längst zu einer kone der deutschen Rockmusik geworden. Der ist der Anfang seiner interessanten Geschichte - über Kindheit, Jugend und Beginn der Musikkarriere.
Udo (Jan Bülow) aus Gronau in der westfälischen Provinz begeisterte sich schon als Kind fürs Trommeln. Die Familie leidet unter der Alkoholsucht des Vaters. Udo macht eine Lehre als Kellner, wird Jazz- Schlagzeuger, hat einige Studiojobs. Wie Udo einmal sagte: „Die schönste Straße in Gronau ist die aus Gronau raus!“ und so bespaßt musikalisch in einer US-amerikanischen Militärbasis in der Libyschen Wüste.
Aber immer wieder gibt es Rückschläge. Mit seinem Kumpel, dem Bassisten Steffi Stephan (Max von der Groeben) wohnt er dann in Hamburg, seiner Wahlheimat für den Rest des Lebens, wo er Paula (Ruby O. Fee) kennenlernte, die zwar nicht seine große Liebe, dafür aber ein ziemlicher Feger war.
Dort spielt Udo in einer Rockband in der Musikkneipe „Onkel Pö“. Als deren Leader das Angebot eines Plattenvertrages ablehnt, sieht Udo seine Chance und empfiehlt sich selbst dem Teldec-Talentsucher Mattheisen. Schon als Jugendlicher hatte er das Ziel, einmal seine eigene Band zu haben, das er nie aus den Augen verlor. Mattheisen möchte aber nur englischsprachige Rocksongs haben, den Deutsch ist die Sprache der Nazis.Aber das englischsprachige Album floppte.
Udos Schlager „Hoch im Norden“ als B-Seite wurde plötzlich im Radio gespielt. Nach einer kurzen Beziehung zu einem Mädchen in der DDR sang Lindenberg daraufhin solo den Song Mädchen aus Ost-Berlin, was wiederum den Talentsucher Mattheisen begeisterte. Zum für die Karriere wichtigen Konzert in Hamburg erscheint Steffi im letzten Moment, und trotz eines alkoholbedingten Sturzes Lindenbergs zu Beginn wird das Konzert zum Triumph. Hier endet die Story und es gibt noch einen Song vom heutigen Lindenberg als Zugabe.
Fazit:
Songs wie Cello , Alles klar auf der Andrea Doria“, „Sonderzug nach Pankow“, „Hinterm Horizont“ und „Ich lieb dich überhaupt nicht mehr“ sind uns alle bekannt, 4,4 Millionen verkaufte Tonträger sprechen für sich. Es ist schon interessant wie alles begann, eigentlich der typische Anfang eines Rockmusikers wie man es sich vorstellt: Rückschläge, Alkohol, Sex und Drogen.
Da wir von Nordevents immer über die Musiker recherchieren von deren Livekonzerte wir berichten – bei Lindenberg war es ein Konzert im Volksparkstadion vor 40.000 Zuschauern- müssen wir sagen, so mehr man hinter die Fassade dieses Menschen schaut, desto mehr Respekt bekommt man. Mit seinen Markenzeichen und seiner unvergleichlichen Art zog er ganz einfach sein Ding durch. Ein gelungenes Biopic über das Leben des jungen Udo Lindenberg, einem der Wegbereiter deutscher Rockmusik und einem der wenigen Künstler, der es schaffte, sowohl in Ost als auch in West zum Idol zu werden. Einzig sein "Drogen-Flug" über Hamburg hatte die Qualität von "Karlsson auf dem Dach" aus 1974 und hätte in der Postproduktion besser erstellt werden sollen. |