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Dead Mountain: Djatlow-Pass - Tod im Schnee

Sowjetunion am 23. Januar 1959: Ein KGB-Mitarbeiter, der von seinen Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg verfolgt wird, wird zur Untersuchung des mysteriösen Todes von neun Wanderern an einem Pass im Ural-Gebirge hinzugezogen. Sieben Männer und zwei Frauen sowie ein etwas älterer Wanderführer. Die Umstände und Indizien rund um den Fall sind seltsam und je weiter die Ermittlungen laufen, desto mehr fragt er sich, ob der wahre Grund hinter dem Tod der Gruppe verschleiert werden soll.

Eine wahre Geschichte, aber was geschah nun wirklich am Djatlow-Pass? Seit 1959 weiß man es nicht so genau. Um die damaligen Geschehnisse ranken sich unzählige Mythen und Verschwörungstheorien. Lange Zeit lag schwieg man über dem Fall. Keiner von den neun Männern und Frauen des Polytechnischen Instituts sollte das Ziel lebend erreichen und je wieder unversehen gesehen werden. Eine Woche nachdem ihre 16-tätige Wanderung eigentlich enden sollte, fehlt von ihnen jede Spur. Suchtrupps machten sich auf die Suche nach den Studenten - und bald schon wurden die ersten Leichen gefunden.

Besonders die Todesumstände der einzelnen Mitglieder und die Ergebnisse der Obduktionen geben Rätsel auf. Die Opfer waren zum Teil radioaktiv verstrahlt und entkleidet, wiesen Verstümmelungen und schwere Verletzungen auf. Einigen von ihnen fehlten die Augen, anderen die Zunge. Der aus Moskau entsandte KGB-Major Oleg Kostin (Pyotr Fyodorov) nimmt sich dem Fall an, der alle Beteiligten vor ein Rätsel stellt. Unterstützt wird Kostin von der örtlichen Gerichtsmedizinerin Katja Schemanova (Mariya Lugovaya), die noch immer unter dem Tod ihres Mannes leidet, der im Zweiten Weltkrieg gestorben war. Die Beiden nähern sich an.

Fazit: Eine bildgewaltige russische TV-Miniserie, die zu den meistgesehenen und erfolgreichsten russischen Serien der letzten Jahre gehörte. Dieser Vorfall ist natürlich ideal für eine Geschichte, in der reale Ereignisse mit einer mysterygeladenen Fiktionalisierung verknüpft werden. Es gab viele Versuche Licht ins Dunkele zu bekommen.. Doch je näher Kostin der Antwort kommt, je mehr muss er erkennen, dass der wahre Grund für den Tod der Studenten wahrscheinlich niemals genau geklärt wird.

Das besondere an "Djatlow-Pass - Tod im Schnee" ist die Erzählung in drei Haupterzählsträngen. In einem Erzählstrang, der in Schwarz-Weiß gehalten ist, wird die Geschichte aus Sicht der Expedition erzählt. Abwechselnd mit dem Schwarz-Weiß Strang um die Expeditionsgruppe wird im parallelen Erzählstrang die Geschichte des Ermittlers Major Oleg Kostin im 60er Jahre Farblook erzählt. Während seiner Ermittlungen erfahren wir auch in Rückblenden aus seinen prägenden Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg (3. Erzählstrang). Die Geschichte über den Krieg ist auch eine moralische Reflektion über den Wahnsinn des Krieges und wird in dieser russischen Produktion nicht patriotisch dargestellt.

Da nicht ganz so viel in den 8 Folgen passiert, hätte man die Serie auch auf 6 Folgen schneiden können. Teilweise gibt es innovative Kamera-, Schnitt- und Szenenbildarbeit, alles ist für westliche Augen aber gewöhnungsbedüftig. Die rein russische Produktion besticht durch ihre Düsterkeit. Wer amerikanische Action erwartet, wird hier enttäuscht. Trotzdem ist diese Serie spannend.

 
Gesamtbewertung:

TV-Start: 05. Juli 2020

Home-Entertainment-Release: 12. November 2021

Produktion: Rußland 2020

Genre: Thriller, Mystery

Darsteller: Pyotr Fyodorov, Mariya Lugovaya

Regie: Valeriy Fedorovich

Länge: 8 Episoden a 60 Min.
FSK ab: 16

Tonformat: DTS-HD 5.1

Verleih: Leonine

 

Action:
Humor:
Gefühl:
Spannung:
Anspruch: