SILK ROAD - Gebieter des Darknets
SILK ROAD basiert auf einer wahren Geschichte. Im Zusammenhang mit dem Darknet taucht häufig auch der Begriff "Silk Road" auf. Im Darknet - auch Deep Web genannt – kann man sich weitaus anonymer bewegen als im normalen Internet. Durch die hohe Anonymität ist jedoch auch der Anreiz für andere kriminelle Machenschaften. Einer der größten Schwarzmärkte im Deep Web war von 2011 bis 2014 die "Silk Road" (in Anlehnung an die legendäre Seidenstraße), der erste komplett anonyme und unregulierte Marktplatz des Internets.
Der begabte 27-jährige Internet-Unternehmer Ross Ulbricht (im Film gespielt von Nick Robinson) will die Welt verbessern, den Menschen Freiheit von staatlichen Einschränkungen schenken. Die Welt, die er sich vorstellt, weicht stark von dem ab was er sich wünscht, insbesondere die Beschneidung der individuellen Freiheit ist ihm ein Dorn im Auge.
Ross entwickelt in Eigenregie eine Plattform für Verkäufe illegaler Substanzen. Dieses zunächst idealistische Vorhaben entwickelt sich rasch zu einer Multimillionen-Dollar-Pipeline und Treffpunkt für alle Arten von kriminellen Aktivitäten wie illegale Drogen und somit zum schnell wachsenden Drogenmarkt im Darknet. Bis zur Zerschlagung des FBI hatte die Webseite über eine Million Nutzer und einen Umsatz von mehr als 1,2 Milliarden Dollar.
Die Seite gerät in den Fokus des abgehalfterten und unberechenbaren DEA-Agenten Rick Bowden (Jason Clarke), dem jedes Mittel recht ist, ihn zur Strecke zu bringen. 2013 verhafteten FBI und DEA Ulbricht nach intensiver Fahndung.
Verurteilt wurde der ehrgeizige Jungunternehmer Ross Ulbricht der im Darknet mit dem Username "Dread Pirate Roberts" auftrat zu lebenslanger Haftstrafe ohne Aussicht auf Begnadigung. Das ist mehr als der berühmte mexikanische Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman bekommen hatte.
Die Premiere von SILK ROAD sollte auf dem Tribeca Film Festival 2020 gefeiert werden, das dann wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste.
Fazit: Der Film über das eBay für Kriminelle ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film aus 2017. Im Film entwickelt sich im Zuge der Laufzeit ein wendungsreiches Katz- und Mausspiel, angelehnt an die wahren Ereignisse um Ross Ulbricht. Die stark vereinfachte Darstellung hilft beim Verständnis und man kann dadurch aber auch leichter folgen, wichtige Bausteine wie in die Distribution, die Bezahlung durch Kryptowährungen oder Datenverschlüsselung werden erst gar nicht genannt oder nur kurz angerissen.
Auch wenn viele der Charaktere blass bleiben sind ist der Film durchaus ein unterhaltsamer und leicht bekömmlicher Ausflug in die Welt der Cyber-Kriminalität. Trotz fast zweistündiger Laufzeit ist er nie langweilig, aber auch zu selten packend. |
