Das wars mit Stars 2015

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Stade, 17.01.2016 - Ein ganzes Jahr Theatershow-Tingelei ist für Parodist und Bambi-Preisträger Jörg Knör ein ständiger Austausch von Nummern und  Geschichten, denn Aktualität ist für ihn immer Prinzip gewesen. So hat er auch 2015 wieder jede Menge Geschichten gesammelt. Er lud im gut besetzten Stadeum zu seiner jährlichen Jahresrück-Show "Das wars mit Stars 2015" ein und zeigte, wie bunt das abgelaufene Jahr war. Nach der Begrüßung zeigte er sich etwas irritiert über den festgesetzten Showtermin um 17:00 Uhr. "Das ist sonst die Kindervorstellung! Ich haue trotzdem alle schweinischen Witze raus!" witzelte Knör. "Ist Stade eine Universitätsstadt?" fragte Knör, "Ein Leerstuhl ist immer da!" und zeigte auf einen leeren Platz in den ersten Reihen.

Sein Publikum ist doch eher im gesetzten Alter, er sah aber 2 Kinder in der ersten Reihe, die alleine da waren. Nach einen kurzen Smalltalk wusste er und das ganze Publikum, es waren Niklas, 13 Jahre und nur deswegen in der Show, weil er ein Schüler-Abo hat. Neben ihm saß Stina. Und so hatte er 2 Personen gefunden, die er immer wieder in das laufende Programm einbaute.

Der Entertainer schlüpfte wieder einmal in alle Hauptdarsteller des Jahres. Mit seinen trefflichen Parodien verriet den Zuschauern die wahren Hintergründe und persönlichen Geheimnisse hinter den Nachrichten. So wurde aus dem Lebkuchen-Hexenhäuschen politisch korrekt ein Migrationshexenhäuschen als Minarett.

Auf einem Flatscreen-Fernseher wurden die Highlights des Jahres begleitend eingeleitet. Geburtstag des Jahres, Peinlichkeit des Jahres, Film des Jahres wie "Honig im Kopf", Skandal des Jahres mit Frank Beckenbauer usw. So waren auch der Klimawandel, die VW-Krise, ein zigarettenrauchender Abschied von Helmut Schmidt dabei und 100 Jahre Frank Sinatra, Tom Jones oder Jopi Heesters spielten in seiner Show auch eine Rolle. Inge Meisel parodierte er mehrfach.

Den Frank Sinatra-Song mochte er nicht im original immitieren, denn er hat Respekt vor diesem Künstler. So verband er seine Karel-Gott-Stimme mit dem Lied, indem er den Biene-Maja-Text dazu sang. Als Erregung des Jahres Thema war, wurde über Shades of Grey erzählt, wer wen in Anlehnung an die Filmvorlage ans Bett fesselt oder über den jetzigen und damaligen James Bond erzählt. Auch dabei: Gottschalk, Rudi Carrell als Portrait, Howard Carpendale, Boris Becker, Marcel Reich-Ranicki, Willy Brandt, Karl Lagerfeld, Heinz Erhard, Heino, die toten Hosen oder Till Schweiger, Rainer Kallmund, Angela Merkel, die Liste der "Gäste" war lang.

 

Jörg Knör beherrschte die Imitation vieler Kollegen teils bis in die Fingerspitzen, die Jahrzehnte lange berufliche Routine ist unübersehbar.

Wie kaum ein zweiter TV-Entertainer verstand Knör es, mit seiner Stimme oder gekonnten Grimassen die Illusion der imitierten Person darzustellen. Es waren wieder einige „neue Gesichter“ in seiner Show zu sehen.

 

Zum Ende der ersten Hälfte zeigte Knör, das er auch musikalisch begabt ist. Das er gut singen kann zeigte er schon am Anfang seiner Show, als er ein Lied über die FIFA sang und das Publikum " Die FIFA, die kann das!" mitsingen mußte. Eine Blockflöte mit der Nase zu spielen war auch noch Spaß, mit seinem Lieblingsinstrument, dem Saxophone leitete er gekonnt die Pause ein. "Trinkt auf mein Wohl und eure Kosten!"

Neben einem Flatscreen gab es auf der Bühne eine Staffelei. Darauf zeichnete er in der zweiten Auftrittshälfte wieder Karikaturen, wie Fernsehhund Wum oder Rudi Carrell. Zu ihm hat er ein besonderes Verhältnis, denn er war 1975 in Rudis Spielshow „Am laufenden Band“ der jüngste Kandidat und parodierte ihn damals vor laufender Kamera lebensecht. Dann holte er sich Wolfgang aus Apensen auf die Bühne, den er schnell porträtierte. Die Zeichnung durch der Gast anschließend behalten. Knör sagte dann anschließend: „Ich hab schon wieder vergessen zu erwähnen, das wir schon 15 Minuten ind der Zugabe sind“. Letztendlich gab es dann doch noch einen kleinen Bonus und so stand er über 2 Stunden als Alleinunterhalter auf der Bühne. Am Ende dankte ihm das Stader Publikum mit lang anhaltendem Applaus.