Deichbrand 2016 - Tag 3: Flaute im Zelt

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Nordholz/ Wanhöden, 23.08.2016 - Der Samstag war wie immer der Haupttag des Festivals und das Set-Up konnte sich sehen lassen, einige deutschsprachige Hochkaräter kamen an die Nordseeküste, obwohl große internationale Interpreten fehlten. Die angekündigten Unwetter machten auch an diesem Tag einen großen Bogen um das Festival und so gab es wieder Temperaturen knapp unter 30 Grad.

Um 12:00 Uhr ging es auf der Fire-Stage mit Milliarden los. Auf der Electric Island Bühne eröffnete wie an jedem Festivaltag Vargo das Line-Up. Nach Rapper Sierra Kidd und Ladwagon gab es gleich wieder Rap aus deutschen Landen mit Motrip auf der Water Stage. Die kanadische Garage-Blues-Rock-Band Danko Jones um den gleichnamigen Sänger und Gitarristen feierten mit ihrer ältesten Anhängerin, einer über 70-jährigen Dame. Rap gab es von ASD (Afrob und Samy Deluxe) und mit der schwedischen Punkrock-Band Millencolin wurde es noch einmal etwas härter.

Nach deutschem Zecken-Punk von WIZO gab es ein Wiedersehen mit der schillernden Skin alias Deborah Anne Dyer, Frontsängerin von Skunk Anansie. Rap-Urgesteine Beginner um Jan Delay sind nach jahrelanger Pause in diesem Jahr wieder in Erscheinung getreten. Der Headliner Seeed und das Infield war brechend voll. Mit einem gelungene Mix aus Dancehall, Reggae, Dub Ska, Hip Hop und einer tollen Bühnenshow machte Seeed ihrer Stellung als Headliner gerecht.

Leider spielte die gerade einmal 25 Jahre alte Niederländerin Sharon Kovacs zeitgleich zu Seeed im Palastzelt, so dass ihre tolle Stimme und Ausstrahlung nur lediglich ca. 200 Fans erleben konnten.

 

Schließlich ist die meist mit einer Fellhaube mit Katzenohren bedeckte Künstlerin international unterwegs und bereits große Bühnen gewohnt. Ihre Motorik ähnelt durchaus der Eleganz einer Raubkatze. Am besten ist sie als Mischung aus „Cats“, Amy Winehouse und Grace Jones zu beschreiben.

Die fünf Musiker hinter Kovacs an Schlagzeug, Gitarre, Bass, Geige sowie abwechselnd Keyboards und Trompete intonieren unter größter Zurückhaltung einen schwelgerischen Retrosound. Das Katzenfell blieb zu Hause, wegen der heißen Temperaturen im Zelt zog sie sogar ihre Stiefel aus und sang barfuß weiter. Unsere Meinung: Falls sie noch einmal wiederkommt, gehört sie auf eine größere Bühne.

Nach Seeed spielte Frittenbude auf der Water Stage und neben der britisch-australische Formation Sunset Sons mit ihren gitarrenbasierten Hymen stand die deutsche Pop-Band Ok Kid im Zelt auf den Brettern. Rapper Nico von der Band K.I.Z präsentierte an diesem Abend seine Art von Deutsch-Rap.