Ladysound ohne Höhen und Tiefen

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Bremen, 26.01.2019- Nicola, Josefine, Johanna und Marisa aka S.h.i.h. sind anders als die meisten deutschen Bands, die eher im Genre Rock unterwegs sind. Ihr Electro-Beat ist eingängig, tanzbar und textlich simpel. Nach einem Jahr Pause ist die Berliner Band Laing wieder live unterwegs, diesmal mit ihrer Fotogena Tour 2019.Die Erwartungshaltung der Fans - hauptsächlich um die 30 und überwiegend weiblich- war hoch.

Der Showbeginn verzögerte sich. Der angekündigte Support King Mami war ohne Vorankündigung nicht präsent, dafür eine halbe Stunde lang Musikeinspieler. So kamen die 3 Mädels ganz im weißen Fransenlook erst um 20:30 Uhr auf die Bühne. Das Publikum war extrem textsicher – schon gleich beim Eröffnungs-Song "Camera" vom letzten Studioalbum „Fotogena“, welches Nordevents → rezensierte, sang es mit. „Du weißt, wenn du jetzt nicht schießt, mach ich’s mir Selfie“, startete der Album-Opener das Konzert, „du darfst nicht zittern, sonst werd’ ich nicht scharf“. So pointiert und sexy kann ein deutscher Pop-Song sein.

Für die Berliner Band um Songschreiberin Nicola Rost war Fotogena ihr drittes Album. Anfang 2013 tauchte ihr Debüt-Album „Paradies Naiv“ inklusive der Single „Morgens immer müde“ auf und kam in die Top Ten der Charts. Etwa Jahr später dann bereits das Nachfolgewerk „Wechselt die Beleuchtung“. So hätte es weitergehen können. Die Band brauchte aber eine Pause.

Aber nun waren sie wieder da, diesmal im ausverkauften Kulturzentum Lagerhaus in Bremen. Frontfrau Nicola stand zwischen ihren beiden Bandkolleginnen hinter einem Mikrofon, an das Laing-typisch eine Feder-Schreibtischlampe geklemmt war. Lasziv und meist synchron bewegten sich die drei in weiß gekleideten Frauen, zwischendurch brach ihre Choreografin und Tänzerin Marisa Akeny die ihre strenge Bühnenpräsenz auf. Die Songs: Extrem eingängig, tanzbar und textlich simpel. Die Satzgesänge kommen auf den Punkt, die Elektro-Beats von Live-Drummer Alex Schildhauer grooven vordergründig.

 

 

 

 

 

Der Rest kam wie im Genre Electro üblich vom Band. Für die Optik hat sich die Band Bühnenoutfits maßschneidern lassen, die vom anmutig weißen Kleid mit bodenlangen Fransen über Ostfriesennerz bis hin zum bonbonfarbenen Cocktail-Dress ganze vier Mal gewechselt wurden.

Für den Song „Du bist dir nicht mehr sicher“ teilten Laing ihr Publikum in zwei Hälften, um die beziehungszermürbende Frage „Du liebst mich, du liebst mich nicht?“ per Wechselgesang entscheiden zu lassen. Dann ein Solo von Nicola Rost am E-Piano mit dem Song „Organspende“ und am Merch-Stand lagen die orangenen Ausweise zum Mitnehmen bereit.

Bei „Wechselt die Beleuchtung“ kamen die Federarm-Lampen zum Einsatz. Deren Lichtkegel wurden zum Publikum gedreht, Flashlights strahlten im Refrain rhythmisch ins Publikum.

Nach charmanten Dankesworten, dem Trude-Herr-Cover „Morgens immer müde“ und einer Schnapsrunde zu Heinz Ehrhardts „Immer wenn ich traurig bin“ endete dann ein schöner Abend. Dieser verlief auf einem hohen Euphorie-Level – aber gleichförmig und ohne große Überraschungen. Hat Spaß gemacht– wird aber nicht in ewiger Erinnerung bleiben.