VEB Drehmaschinenwerk Leipzig Leipzig - VEB Drehmaschinenwerk Leipzig; vormals Leipziger Werkzeugmaschinenfabrik vorm. W. von Pittler AG ist eine alte Industrieanlage im Leipziger Ortsteil Wahren. Pittler war ein sehr bekannter Firmenname in der Messe-Stadt Leipzig und gehörte zu den größten Werkzeugmaschinenherstellern in Deutschland. Es war ein Unternehmen zur Herstellung von Werkzeugmaschinen, insbesondere der Pittler-Revolverdrehbänke. Auch in den Weltkriegen profitiert Pittler durch große Rüstungsaufträge und wurde ab 1945 wegen ihrer Verstrickung als Teil der Kriegsproduktion zwangsverwaltet. Nachdem das Werk sowie Vermögen in Volkseigentum übergingen, wurden die Gelder 1948 für den Aufbau des „VEB Drehmaschinenwerk Leipzig“ an selber Stelle verwendet. Nach der Wende folgen Sanierungsversuche und letztendlich der endgültige Konkurs 1997. Ein großes Kapitel der sächsischen Werkzeugmaschinentradition wurde dadurch geschlossen. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1889 von Julius Wilhelm von Pittler. Die Geschäfte liefen gut und so wurde in den Folgejahrzehnten fleißig angebaut bis eine heutige Werkhallenfläche von 32.000 m² entstand. Nach Leerstand und Verfall seit 1996 wird das Gebäude seit 2018 wieder genutzt und die Entwicklung zu einem nachhaltigen kulturellen Treffpunkt angestrebt. Auf dem Gelände befindet sich das Hauptgebäude und dahinterliegend einzelne Werkhallen. Ursprünglich gab es auf dem Gelände eine Dampfmaschine, die die Hauptenergiequelle für diese Fabrik bildete. Auch ein Freibad existierte dort, welches bis in die 1960 Jahre für die Öffentlichkeit zugänglich war. Um sich die Dimensionen dieses riesigen Geländes der einstigen Werkzeugmaschinenfabrik vorstellen zu können, muss man einfach dort gewesen sein.
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Oft ist es schwierig bei „Lost Places“ Kontakt mit dem Eigentümer aufzunehmen, um nicht illegal das Gelände zu betreten. Am Besten kann man dies durch eine Fotobase sie mit --> Go2know.de machen. Wir hatten vor einigen Jahren bereits eine Fototour in den → Beelitzer Heilstätten gebucht. Einer der beiden Gründer, Andreas Böttger, erklärte uns, dass diese Location neu in ihr Angebot aufgenommen wurde. In den 6 Stunden der Tour kann man sich frei auf dem Gelände bewegen und es erkunden. Und so sieht man in der Krananlage, Büros, Waschräumen, Kantine oder Festsaal immer wieder schön marode Fotomotive - uralte Gründerzeit-Industrie mit einem Hauch von DDR-Retro-Charme. Mal tropft es durch die Decke, dass sich schon der Farn auf dem Fußboden der Zimmer breit macht, mal sind es riesige Hallen mit schönen Lichteinfällen oder lange Gänge. Im ehemaligen Heizkraftwerk haben die Gerätschaften schon Rost angesetzt. Auch Streetart-Fans werden einige Arbeiten bekannter Künstler wiederfinden. 2018 hat dort auch das Streetart-Event “Monumenta Leipzig” stattgefunden. |
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