Ska-Punk bei Deichbrand

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Nordholz/Wanhöden, 16.05.2015 – Die Blechlawinen bewegten sich bereits morgens um 10 Uhr in Richtung Festivalgelände. Die Sonne schien und alle schwitzten, man stand im Stau, viele schoben ihr Auto oder waren sogar liegen geblieben. Also ein Festivalauftakt wie jedes Jahr. Sogar Abends um 22.30 Uhr war noch kilometerlanger Anreisestau. Über 90 Bands und Künstler, die im Verlauf des Wochenendes verteilt auf vier Bühnen auftraten, konnten die Besucher des diesjährigen Deichbrand Festivals vom 16. bis 19. Juli erleben.

Bereits zum fünften Mal in Folge kann der Veranstalter ein ausverkauftes Festival verkünden. Waren es im letzten Jahr noch 40.000 Tickets, wurden dieses Jahr 5000 mehr verkauft.

Während das Infield am Donnerstag immer noch geschlossen blieb und noch kräftig an und vor den Bühnen gearbeitet wurde, hatte man im Palastzelt schon mal musikalisch angeheizt und zur Warm-Up-Party geladen, obwohl bei Außentemperaturen um 24 Grad das Bier auch so schmeckte.

Während viele noch mit dem Aufbauen der Zelte beschäftigt waren, begann um 17:00 Uhr das erste Konzert. An diesem Abend war entgegen der bereits genannten allgemeinen Deichbrand-Tendenz Metal und Punkrock die ausschlaggebenden Musikrichtungen.

Kissin`Dynamite hieß die erste auftretende Band und ist eine deutsche Metal-Band aus dem Schwabenland. Es folgten KMPFSPRT, die 2010 gegründete Punkrock-Band aus Köln, der man die Vokale geklaut hat und Montreal, einer Punkband aus Hamburg. Die erst 2014 gegründete Punk-Band Adam Angst gab richtig Gas konnte schon in einem gut gefüllten Zelt spielen, da viele mit ihrem Zeltbau fertig waren.

Die kalifornische Band Less than Jake brachte dann mit ihrer mitreißenden Mischung aus Ska und Punk die Massen im mittlerweile prall gefüllten Palastzelt zum Kochen.

 

Der ungewöhnliche Name stammt von der 80 Pfund schweren Bulldogge, die die Eltern von Schlagzeuger Vinnie Fiorello besaßen. Der Hund war den Eltern so wichtig, dass alles unwichtiger als Jake (less than Jake) war.

Man musste kein besonderer Fan von Ska sein, um Songs wie "History of a Boring Town" oder "All my best Friends are Metalheads" in Dauerschleife abzufeiern. Die Leute hatten sichtlich viel Spaß bei der Show.

Gefeiert wurden hauptsächlich Songs, die mehr als ein Jahrzehnt alt waren. Was die fünf Musiker aus Florida abliefern, konnte sich aber sehen lassen. Genauer gesagt: es ist eine kleine Zeitreise zurück zur Jahrtausendwende, als der Sound der Jungs noch frisch und aufregend war. Dass man sich mit Liedern von neueren Veröffentlichungen zurückhält, legt nahe, dass man um deren Austauschbarkeit weiß. 

Less Than Jake gaben Vollgas was das Zeug hielt und schwitzen im schon aufgeheizten Zelt. Less than Jake scheute sich nicht mit der Menschenmasse zu interagieren und war freundlich und witzig, was sehr gut bei dem Publikum ankam. Sie lieferten eine mehr als zufriedenstellende Show.