Udo Lindenberg: Udopium Live Tour

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Hannover, 23.06.2022 (Julia Koch) – Wie bei allen anderen Konzerten und Festivals, mussten sich auch Udo Lindenberg und seine Fans gedulden, bis die lang ersehnte Udopium Live Tour im Mai endlich starten konnte. Am Donnerstagabend ging der erste von zwei Tour-Stopps in der ZAG Arena in Hannover über die Bühne.

Udo Lindenberg ist die Rockikone schlechthin. Seit 50 Jahren steht der Mann mit Hut und Sonnenbrille auf der Bühne. Lässiges Auftreten, Zigarre im Mund – Udo Lindenberg ist schon lange zu einer Marke geworden. 1973 gelang ihm der Durchbruch mit seinem dritten Album „Alles klar auf der Andrea Doria“, 1992 bekam er einen Echo für sein Lebenswerk. Im Jahr 2008 kam ein Comeback und damit verbunden nochmal ein richtiger Raketenstart. Das 2021 erschienene Album „Udopium - Das Beste“ enthält Songs seiner 50-jährigen Karriere.

Mit knapp 30 Minuten Verspätung ging die Show endlich los. Die Fans warteten geduldig und reagierten mit Verständnis, als die Durchsage ertönte, die Systeme müssten neu hochgefahren werden. Doch dann war es soweit: Auf der großen LED-Leinwand begann ein Einspielfilm. Ein Astronaut, ein Panik-Flugzeug, die ersten Tänzerinnen betraten die Bühne und Udo Lindenberg kam unter großem Jubel seiner Fans standesgemäß von der Decke und landete inmitten der Bühne.

Der Abend begann mit dem Song „Woddy Wodka“ und Udo Lindenberg, das gesamte Panikorchester und die 10.000 Fans in der Halle zeigten sich gut aufgelegt. Es folgte „Honky Tonky Show“ und spätestens bei „Mein Ding“ rastete auch der letzte Fan aus. Es folgten immer wieder verschiedene Ansprachen. Udo Lindenberg sprach politisch brisante Themen an und stand dabei zu seiner Meinung. Als Panikpriester traute er unter großem Beifall zwei Männer und zwei Frauen als Ehepaare. Er sprach außerdem die Missstände in der katholischen Kirche an und kritisierte, dass Missbrauchsfälle nicht aufgeklärt werden – stattdessen kehre man lieber alles unter den Teppich.

 

 

 

 

 

Unterstützt wurde Udo Lindenberg auf der Bühne von seinem seit vielen Jahren vertrauten Panik-Orchester, vielen verschiedenen Tänzerinnen, Ina Bredehorn (Deine Cousine) und Nathalie Dorra als Sängerinnen und einem Kinderchor. Er flirtete mit den Sängerinnen und Tänzerinnen, machte Späße und zeigte sich gut aufgelegt.

Die Setlist enthielt eine bunte Mischung aus älteren Songs und den Songs des neuen Albums. Udo zeigte sich entsetzt, dass der Song „Wozu sind Kriege da“ heute immer noch so brandaktuell ist. Ein Kind betrat die Bühne und sang mit Udo gemeinsam den Song. Die Wirkung dieses Auftritts war mächtig und wurde mit viel Beifall honoriert. Direkt im Anschluss folgte passenderweise „Wir ziehen in den Frieden“. Auch hier hatte der Kinderchor eine untermauernde Wirkung. Auf der großen LED-Leinwand wurden während des Songs verschiedene und kreative Peace-Zeichen eingeblendet. Auch „Horizont“, „Andrea Doria“ und "Reeperbahn“ durften selbstverständlich nicht fehlen.

Knapp über zwei Stunden dauerte das Konzert, das von allen Fans und auch Udo Lindenberg selbst so sehnlichst erwartet wurde.