Das portugisische Neuschwanstein

Zur Bildergalerie

Sintra- Sintra ist eine Kleinstadt mit ca. 10.000 Einwohnern, die sich wunderbar für einen Tagesauflug vom ca. 25 km entfernten Lissabon aus eignet. Eine märchenhafte Gegend, es gibt hier aber keine schlafenden Prinzessinnen die man retten könnte, tausende Touristen haben sie schon verscheucht.

Der Palacio da Pena ist ein aufwändig gestalteter und farbenfroher Palast, der das Highlight eines jeden Ausflugs nach Sintra darstellt. Der Palast wurde im 19. Jh. von dem exzentrischen König Ferdinand II , der ein großer Verfechter der Kunst war, entworfen. Die Gegend um Sintra begeisterte ihn so sehr, dass er 1837 die Reste des Klosters, das dem Erdbeben von 1755 zu Opfer gefallen war, mitsamt umliegender Gehöfte und dem nahe gelegenen Castelo dos Mouros, aufkaufte. Sein Ziel war es, einen Sommerpalast zu bauen, der einem Opernhaus ähneln sollte.

Aus der Entfernung stellt der lebhaft bemalte Palast einen starken Kontrast zu den sanften Grüntönen der umliegenden Wälder dar. Aus der Nähe betrachtet kommen hingegen die wunderschönen Details zum Vorschein.

Das portugiesische Neuschwanstein war der Ort, an dem der portugiesische Adel im Jahre 1910 seine letzte Nacht verbrachte, bevor er im Zuge der portugiesischen Revolution ins Exil nach Brasilien floh. In Gedenken an diesen Vorfall wurde das Interieur des Palastes so restauriert wie es 1910 verlassen wurde.

Mit Verkehrsmitteln kommt man nicht direkt an das Schloss heran. In jedem Fall steht einem noch ein 10 Minuten steiler Fußmarsch bevor. Die Räumlichkeiten sind eng und werden in der Hauptsaison von geführten Gruppen restlos verstopft, es kann somit immer etwas dauern, um in den nächsten Raum zu gelangen.

In einem der Flügel des Palastes ist heute ein Restaurant und ein Café eingerichtet, von dem man einen herrlichen Blick über das Sintragebirge bis zur Küste genießt.

Der Pena Park erstreckt sich über 200 Hektar um den Palast herum. Innerhalb des Parks befinden sich unzählige kurze Fußwege durch den Wald und vorbei an den vielen Gärten mit fremden Pflanzen, Bäumen und Blumen.

 

Das Labyrinth der bewaldeten Pfade führt zu einer Auswahl an Plätzen, beispielsweise einer riesigen Statue von König Ferdinand, Hügelkuppen oder versteckten Seen.

Ein buntes Märchenschloss

Die Parkplatzsituation in der Stadt der Märchenpaläste ist eher schlecht. Mit dem Zug von Lissabon aus kommt man am besten ab Rossio nach Sintra. Weitere Sehenswürdigkeiten in Sintra sind der Nationalpalast, die Maurenburg und das Schloss Quinta da Regaleira. Alles auf der Landkarte dicht beieinander, man sieht die Steigung aber erst vor Ort. Man sollte mindestens einen vollen Tag einplanen, wenn man alles in Sintra sehen möchte. Um zwischen den Sehenswürdigkeiten schnell hin und her zu kommen, bieten sich die wendigen aber nicht ganz billigen Tuk Tuks an. Ansonsten fährt der Bus Nummer 434 vom Bahnhof ins historische Zentrum, zum Pena Palast und zum Maurenschloss.

Ein UNESCO Weltkultur Bauwerk, welches man entweder des grandiosen Einfallsreichtums und der Vielfalt nur lieben, oder wegen der Übertreibung und des Kitsches auch hassen kann.

Öffnungszeiten: Täglich: 09:30–19:00 Uhr, außer am 25. Dezember und am 1. Januar.
Adresse: Estrada da Pena, 2710-609 Sintra
Vom Bahnhof Rossio in Lissabon fahren alle 15 Minuten (alle 30 min am Wochenende) Züge nach Sintra. Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten.