Palácio Nacional de Queluz

Queluz - Queluz (portugiesisch für: „welch' Licht!“) ist ein kleiner Vorort westlich der Stadtgrenze von Lissabon. Ein unscheinbarer Ort, gäbe dort nicht eines der bedeutsamsten Rokokoschlösser Europas. Der königliche Palast von Queluz gehört zu den größten und schönsten Rokoko-Schlossanlagen auf dem europäischen Kontinent.

Der Palast von Queluz und seine Gartenanlagen sind ein besonders schönes Beispiel für die portugiesische Architektur des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Gegenüber auf der anderen Straßenseite steht der Glockenturm vor dem Palácio Nacional de Queluz.

Die einstige Sommerresidenz hat D. Pedro III., Prinzgemahl der Königin D. Maria I. (1734-1816), als königliche Residenz erbauen lassen, und er ist eines der besten Beispiele der portugiesischen Architektur des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Das zerstörerische Erdbeben von 1755 stoppte völlig unvermittelt alle Bautätigkeiten und verzögerte die Fertigstellung. Der Nationalpalast von Queluz genoss keine Priorität mehr, da weite Teile Lissabons in Trümmern lagen.

Wie viele Bauten dieser Epoche erinnert es optisch stark an das weltberühmte Schloss Versailles in Frankreich. Der Nationalpalast wird daher oft als »portugiesisches Versailles« bezeichnet.

Er wurde durch ein bedeutendes Museum der dekorativen Künste, dessen Sammlungen zum größten Teil der königlichen Familie gehörten, bereichert. Eine Tour durch die reich verzierten Innenräume erlaubt einen Blick in den höfischen Geschmack der damaligen Könige und Königinnen.

Viele Säle sind mit den landestypischen Azulejos geschmückt sind im Rokokostil gehalten, wie der erhabene Thronsaal mit Spiegelwänden und der prächtigen vergoldeten Holzschnitzerei. Dennoch haben die Räumlichkeiten etwas Renovierungsbedarf. Informationstafeln und interaktive Displays sind in Englisch verfügbar.

Die umgebenden riesigen, geometrisch angelegten Gärten sind durch Brunnen und Zierteiche verschönert, wo das Wasser aus bzw. mythologischen Figuren quillt. Besonders beachtenswert ist die Skulpturengruppe um den Teich im Neptungarten herum. Außerdem gibt es eine Grotte und einem mit Ajulejos geschmückten Kanal. So viele Springbrunnen wie in diesem Garten sieht man selten.

Sehr angenehm: Es gibt nur wenige Touristen, die sich hierher verirren und somit keine Warteschlangen wie in Sintra. Für die Besichtigung des Schlosses selbst sollte man eine gute Stunde einplanen.

Anfahrt: Vom Bahnhof Rossio kannst du den Zug nach Sintra nehmen und in Queluz aussteigen. Es sind nur wenige Fußminuten von der Station »Queluz-Belas« zur pompösen Schlossanlage.

Anschrift: Largo do Palácio de Queluz, Queluz

Öffnungszeiten: Von 25. Oktober bis zum 1. März: 9.30-17.30 Uhr (letzter Einlass 17.00 Uhr); von 2. März bis zum 24. Oktober: 9.30-18.30 Uhr (letzter Einlass 18.00 Uhr). Geschlossen: 25. Dezember und 1. Januar.