Tram 28 (eléctrico) Lissabon - Ist es nur eine Straßenbahn? Nein, es ist DAS Erlebnis: Die Original-Wagen aus den 30er Jahren sind innen komplett aus Holz gebaut und fahren u.a. über die Hügel von Lissabon in steilen Kurven hinauf und bergab. Vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und millimetergenau an parkenden Autos vorbei durch enge Gassen. Die Linie 28E - das „E“ steht für „Eléctrico“ bzw. „Elétrico“- ist eine reguläre Straßenbahnlinie die zwischen den Endhaltestellen Maritim Moniz und Capo Ourique verkehrt. Auf dem Weg geht es durch das Viertel Graça, durch die schmalen Altstadtgassen von Alfama, Baixa und den Berg hinauf zum Chiado-Viertel mit bis zu 13,5 Prozent Steigung. Die Endhaltestellen der Linie 28 E sind "Martim Moniz" im Osten der Baixa (Innenstadt) und "Prazeres" am sehenswerten Friedhof "Cemitério dos Prazeres". Was bei manchen Touristen für Verwirrung sorgt: an den Endhaltestellen müssen alle Fahrgäste die Straßenbahn 28 verlassen, da es sich nicht um eine Stadtrundfahrt handelt. Wer weiterfahren möchte, muss ein paar Meter nach vorne laufen und dann erneut wieder einsteigen. Die Fahrt mit dieser Straßenbahn ist zu Recht bei Besuchern sehr beliebt. Die oft herrschende Enge in den Waggons lädt leider auch Taschendiebe ein. Bei warmen Wetter sind oft die Fensterscheiben der Straßenbahn geöffnet. Dadurch kann man die Stadt Lissabon noch besser erleben. Seit 1995 werden auf der Linie 28E planmäßig ausschließlich modernisierte Altbautriebwagen, so genannte Remodelados, eingesetzt. Lediglich als Reserve stehen noch ältere Fahrzeuge zur Verfügung. Aufgrund der besonderen Streckenverhältnisse mit den für Adhäsionsbahnen außergewöhnlichen Steigungen und den sehr engen Kurven mit Radien unter zehn Metern können auf der Linie nur zweiachsige Fahrzeuge eingesetzt werden. |
Für die auf der Linie eingesetzten Fahrzeuge ist auch eine besondere Bremsausrüstung nötig. Im Zuge der vollständigen Umstellung des Netzes auf Einrichtungsbetrieb war Mitte der 1990er-Jahre für die Verstärkerkurse der Linie 28E die Einrichtung zweier Wendeschleifen nötig. Man benötigt lediglich einen regulären Fahrschein der Lissabonner Verkehrsgesellschaft Carris (Einzelfahrschein, Tagesticket). Elektronische Lesegeräte für die Chipkarten sind vorhanden. Der Einstieg ist immer vorne beim Fahrer. Ein Erlebnis für sich: Die Lisbonner Tram 28 Anders als im übrigen Stadtgebiet können die teilweise nur vier Meter breiten Straßen der Alfama nicht mit Omnibussen bedient werden. Hier muss der Straßenbahnfahrer aussteigen und den breiten Stromabnehmer mit einen schmaleren tauschen. Die Linie 28E wird über die Gesamtstrecke an allen Wochentagen im 11-Minuten-Takt bedient. Wer sich das Schlangestehen für einen der begehrten Plätze ersparen möchte, dem sei eine Fahrt am frühen Abend nahe gelegt. |
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