Hope Street - Wie ich einmal englischer Meister wurde
von
Campino
Inhalt: Er ist einer der populärsten Musiker Deutschlands. Aber das ist nur die halbe Geschichte. Die andere Hälfte fängt mit Kevin Keegan an, dem englischen Stürmer mit den wilden Locken. Der wurde in den 70ern zu Campinos großem Idol: Als zehnjähriger Sohn einer englischen Mutter und eines Richters aus Düsseldorf war ihm dieser Keegan Erlösung und Vorbild zugleich – ein cooler Engländer, der ihm zeigte, auf welcher Seite er zu stehen hatte.
Seitdem verbinden sich in der Entscheidung für den besten Fußballverein der Welt die ganze Widersprüchlichkeit seiner Herkunft und die Liebe zu einem Land, das irgendwo zwischen Beatles und Brexit steht. – Von alldem, seiner Familie und der rasenden Leidenschaft zum Liverpool FC erzählt Campino in diesem Buch.
Rezension: In „Hope Street“ erzählt CAMPINO, mit bürgerlichem Namen Andreas Frege, 1962 in Düsseldorf geboren, einer der populärsten Musiker Deutschlands und Sänger der Band „Die Toten Hosen“, von seiner Liebe zu England und zum FC Liverpool.
Er verbrachte aber viel Zeit bei seiner Verwandtschaft in England und ist seit Jahrzehnten glühender Fan des Liverpool FC, deren Spiele er regelmäßig live verfolgt.
Es ist eine sehr interessante Art und Weise eine Biografie zu verfassen. Es wird nicht in das klassische Tagebuchschema verfallen. Dieses Buch ist weder trockene Biografie noch ausuferndes Fußballsachbuch, sondern ein Mix aus Biographie und Fan-Tagebuch. Dabei legt er auch Teile seines Familienlebens offen und läßt Einblicke in seine Gedankenwelt zu.
Wer jetzt aber dachte, Campino ließe es inhaltlich so richtig krachen – so wie auf der Bühne mit seiner Band – der sieht sich schnell getäuscht. Als Musikinteressierter erwartet man sich eigentlich von einem Punker eine etwas aufmüpfige und rebellische Ader, Seine Geschichte ist dagegen handzahm, fast schon bieder anzusehen. Diese Fassade von unangepasst und streitlustig hat sich nach Lesen dieses Buches schnell relativiert. Das macht ihn menschlich und zeigt wieder einmal, dass in diesem Business mehr Schein als Sein herrscht, damit der Kommerz stimmt.
FAZIT: Man mag kaum glauben, dass dies Campinos erstes Buch ist. Es ist sehr privat, sehr lustig und das Buch ist sehr kurzweilig. So leidet man mit dem Künstler, an anderen Stellen lässt sein trockener Humor einen herzhaft auflachen. Es ist ein Buch für alle, die Campino und die Toten Hosen mögen oder den FC Liverpool lieben.
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