Vernichtung
von David Lagercrantz
Der Autor veröffentlicht hier seinen 3 Roman zur Millennium Reihe, vielleicht wird es sein letztes Werk zu diesem Erzählstrang sein.
Die ersten 3 Bände „Verblendung” (2005), „Verdammnis” (2006), „Vergebung” (2007), „Verschwörung” (2015) sind noch von Stieg Larsson selbst geschrieben worden, die Folgebände hat David Lagercrantz als literarische „Nachlassverwalter“ zum Teil mit Hilfe von Larssons Witwe verfasst.
Im 6. Teil fremdelt man als Leser doch sehr mit dem mürrisch gewordenen und in einer Sinnkrise steckenden Journalisten Mikael Blomkvist. Er hadert mit Abgabeterminen für seine investigativen Reportagen, verleugnet sich sogar bei seiner Verlegerin. Zudem ist sein Protegé Lisbeth Salander spurlos aus der gemeinsamen Wohnung verschwunden ist. Gerade als Blomkvist die Wohnung Lisbeths betritt, schleppen die Möbelpacker ein blaues Sofa in den Fahrstuhl.
Es dauert so 50 bis 70 Seiten im Roman, bis man wieder mit Mikael in der Midlife Crisis warm geworden ist. Seine Laune ist wie das Wetter in Stockholm, trüb und nasskalt.
Lisbeth ist nach Russland gereist, um eine weitere "Familienangelegenheit" zu klären. Sie hackt sich in Systeme ein, hier wird einmal mehr deutlich, dass überall auf der Welt doch jeder ausspioniert werden kann, ohne überhaupt etwas zu bemerken. Lisbeth und ihr Gegenüber schenken sich dabei nichts in Sachen Spionage und Waffengewalt. Dieser Kampf ist grenzüberschreitend und kommt in Schweden erst so richtig in Fahrt.
Auch die alten Weggefährten von Lisbeths verhassten Vater wollen sich an Lisbeth rächen. Sie hat ihn letztendlich durch einen Handgranate ums Leben gebracht. Die Rache für jahrelange Grausamkeiten in ihrer Kindheit.
Blomkvist erwacht inzwischen aus seiner Lethargie, auf dem Stockholmer Mariatorget wurde ein Obdachloser auf offener Straße umgebracht. Der geistig verwirrte Mann hielt einen Zettel mit Blomkvists Telefonnummer in seiner verkrampften Hand. Es fehlen im mehrere Finger, im Gesicht hat er Hautmale, die auf Erfrierungen hindeuten. Der Mann wird nach einer DNA-Analyse und zahlreicher Untersuchungen als international bekannter Sherpa identifiziert. Denn er trug ein sogenanntes Super-Gen im Körper, dies findet man nur bei einer einzigen Ethnie in Nepal.
Hier beginnt ein zweiter Erzählstrang, um einen schwedischen Minister und seine Ehefrau, beide haben den Mount Everest mit anderen Expeditionsmitgliedern vor mehr als 10 Jahren bestiegen, den Gipfel erreichten sie jedoch nie. Begleitet hat die Expedition der ermordete Sherpa.
Lisbeth unterstützt Mikael aus der Ferne, sie hackt sämtliche Forschungsdatenbanken und trägt zur Identifizierung des Toten bei. Einigen Regierungsmitgliedern gefällt die Recherchearbeit nicht. Spionagemitarbeiter aus Ost und West riskieren entdeckt zu werden. Lisbeth kehrt nach Schweden zurück, sie hat eine Vorahnung, dass Blomkvist eine Falle gestellt wird, nur mit dem Ziel, sie kampfunfähig zu machen.
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