Weissenhäuser Strand, 22.11. – 23.11.2024 – Das METAL HAMMER PARADISE 2024 startete im 11. Jahr am Freitag mit Voodoo Kiss aus dem Ostalbkreis (mit Achim Ostertag, dem Veranstalter vom Summer Breeze am Schlagzeug) und sorgten auch sonst für stürmischen Tage an der Ostsee. Das Quintett aus dem Ostalbkreis eröffnete das Festival im Baltic Ballroom.
Das Line-up zog Fans an die Ostsee
Im Zelt (Maximum Metal Stager) brachten die legendären Anvil, die Väter des Speed Metal, bringen ihre zackigen Riffs in rasender Geschwindigkeit an den Strand. In der Riffalm waren Surgical Strike am Start mit ordentlichem Thrash Metal. Nach der Pagan Folk Metal-Band Equilibrium war es Zeit für die Schweizer Ladies von Burning Witches. So flogen nicht nur bei Frontfrau Laura Guldemond die Haare, sondern auch bei Bassistin Janine Grob und den beiden Gitarristinnen Ramona Kalkuhl und Courtney Cox. Es ist der Formation zu wünschen, dass die Besetzung jetzt mal lange Jahre stabil bleibt.
Fotocredit: Julia Schwendner
Dann wurde es Zeit für die deutsche Metallegende Udo Dirkschneider mit seiner Band U.D.O. Udo Dirkschneider und Accept (spielten am Samstag) auf demselben Festival – das passiert nicht oft. Auch wenn der „German Tank“ gewiss zahlreiche starke eigene Tracks wie ‘Metal Machine’, ‘Touchdown’ oder ‘I Give As Good As I Get’ spielte, kam doch am meisten Stimmung bei den Songs seiner alten Band auf. Darunter ‘Midnight Mover’, ‘Metal Heart’ und ‘Fast As A Shark’.
Weiter machten Enforcer. Druckvoll und mit jeder Menge Energie wird der Auftritt von Olof Wikstrand und Co. ein Fest für Heavy Metal-Fans. Saltatio Mortis brachten die Zuschauer zum Feiern. Alea und seine Spielleute haben es zwar Dank hervorragender Songs wie ‘Vogelfrei’, ‘Genug getrunken’ oder ‘Spielmannsschwur’ nicht nötig, fremde Lieder aufzugreifen. Doch das im Medley mit ‘My Mother Told Me’ vorgetragene ‘Valhalla Calling’ (‘Assasin’s Creed’) und ‘Hypa Hypa’ von Electric Callboy machten sowohl den Zuschauern als auch der Band richtig Spaß.
25 kraftvolle Acts brachten die Ostsee zum Beben
Zum Start des zweiten Tages des METAL HAMMER PARADISE spielten Pyogenesis, die sich zusätzlich auch noch beim Bowling-Wettbewerb versuchen, jedoch gegen die Dauersieger Pornotreppe keine Chance hatten. Drumherum gab es noch ein paar weitere nicht rein musikalische Events mitzunehmen.
Die Macher des Metal-Hörspiels L.B. Steel gaben Einblick in ihre Arbeit. Lenny Breuss von Dust Bolt gab einen aufschlussreichen Gitarren-Workshop. Was das Hauptprogramm angeht, nahmen Moonspell das Zelt mit ihrem mitreißend-melancholischen Dark Rock für sich ein. Mit moderneren Klängen machten hiernach League Of Distortion weiter. Frontfrau Anna Brunner (Exit Eden) sang mit voller Energie.
Allerfeinsten Old School-Metal setzte es dagegen bei Chris Boltendahl und Grave Digger, mit Kreuzrittern im Gepäck, wobei Evergrey -düster wie der November an der Ostsee – mit ihren emotionalen Liedern und großartigen Gitarrenkünsten regelrechte Glücksgefühle hervorriefen. Fast zeitgleich spielten die Genre-Pioniere aus Göteborg Dark Tranquillity im Zelt und räumten dabei ordentlich ab.
Daraufhin zeigten Dust Bolt, dass Thrash immer gut läuft. Die Jungs aus Bayern konnten sich über einen vollen Ballroom freuen. Die vier Musiker hatten immens Bock, sprühten nur so vor Spielfreude und moshten – so wie es die Stücke wie ‘Trapped In Chaos’, ‘Leave Nothing Behind’ und ‘Sick x Brain’ zuließen – ausgiebig die Bühne.
Die Heroic-Fantasy-Power-Metaller von Gloryhammer lieferten ebenfalls eine energiegeladene Show mit Songs wie ‘Waste Land Warrior Hoots Patrol’, ‘Fife Eternal’ und ‘Keeper Of The Celestial Flame Of Abernethy’ ab. Keine Wünsche blieben bei Grand Magus offen. JB Christoffersson und Co. hatten richtig Bock, und Tracks wie ‘Iron Will’, ‘Steel Versus Steel’ und ‘Hammer Of The North’ schreien danach, mit „geballter Faust“ mitzusingen. Sie wussten ihr Publikum mit einem dröhnenden Tanz durch fantastische Welten nordischer Göttersagen zu geleiten.
Wenn es um Heavy Metal der alten Schule geht, reicht niemand der Formation von Accept um Wolf Hoffmann das Wasser. Hits wie ‘Princess Of The Dawn’, ‘Balls To The Wall’ und ‘I’m A Rebel’, ein umwerfender Sound und ein unschlagbares Gitarrentrio begeisterten. Einen besseren Abschluss für das Metal Hammer Paradise 2024 hätte man sich nicht wünschen können.
Der Vorverkauf für 2025 hat übrigens bereits begonnen. Es sind allerdings nur noch wenige Unterkünfte verfügbar.