Hamburg, 06.12.2024 – Die Kunstfigur Marsimoto sagt Adieu – und hinterlässt eine grüne Nebelwolke voller Erinnerungen.
Emotionale Abschiedsstimmung in der Sporthalle Hamburg
Am Abend des 6. Dezember 2024 verwandelte sich die Hamburger Sporthalle in ein grünes Universum. Marsimoto, das alte Ego von Rapper Marteria, brachte seine letzte Tour auch in die Hansestadt – und bescherte den Fans ein unvergessliches Spektakel. Es war eine Mischung aus Abschiedsschmerz, Euphorie und purer Energie, die den Abend prägte. Mit seiner unverkennbaren gepitchten Stimme, seiner ikonischen Maske und den typischen grünen Outfits schuf der Rostocker ein Konzert, das seine über 20-jährige Karriere als Marsimoto würdig abschloss.
„Wir werden das alles vermissen“, ließ er die Menge wissen und fügte mit sichtlicher Rührung hinzu: „Aber es beginnt auch etwas Neues!“
© Nordevents – Marsimoto
Eine Show voller Highlights – und grüner Laser
Von Beginn an setzte Marsimoto auf die volle Dröhnung: dichter Nebel, pulsierende Beats und eine beeindruckende Laser-Show tauchten die Sporthalle in ein intensives Grün. Songs wie „Grüner Samt„, „Illegalize It“ und Tracks vom neuen Album „Keine Intelligenz“ sorgten für ausgelassene Stimmung. Die Fans, teils selbst in grünen Outfits und Masken erschienen, feierten ihre Kunstfigur mit ausgelassener Hingabe. Doch die Show war nicht nur laut und brachial. In ruhigen Momenten, wie bei „Solang die Vögel zwitschern gibt’s Musik„, zeigte Marsimoto seine nachdenkliche Seite – ein emotionaler Höhepunkt des Abends.
Familienbande: Luzey begeistert als Support-Act
Besonders stolz präsentierte Marten Laciny an diesem Abend seinen Sohn Louis, alias Luzey, der die Bühne als Support-Act eröffnete. Der 17-Jährige überzeugte mit modernem Rap und frischen Beats – und erhielt tosenden Applaus vom Hamburger Publikum. „Es ist so besonders, diesen Weg mit meinem Sohn zu gehen“, sagte der 41-jährige Rostocker, sichtlich bewegt. Luzey bewies, dass das musikalische Talent in der Familie bleibt. Seine Performance war der perfekte Einstieg in einen Abend, der sowohl die Vergangenheit feierte, als auch die Zukunft ankündigte.
© Nordevents – Lucey
Zwischen Kritik und Nostalgie: Ein würdiger Abschied
Marsimoto ist bekannt dafür, mit spitzer Zunge gesellschaftliche Themen zu kommentieren – und dieser Abend machte keine Ausnahme. Der Song „KI“ zeigte auf eindringliche Weise die Gefahren einer zunehmend unintelligenten Gesellschaft, die sich mehr auf künstliche als auf menschliche Werte verlässt. Mit seiner düsteren Dystopie „Heile Welt“ hielt Marsimoto der Welt einen Spiegel vor, in dem der Mensch als eigentlicher Störfaktor erscheint. „Der Mensch, der war hier das Problem“, hallte es aus den Boxen, begleitet von einer Atmosphäre, die gleichermaßen bedrückend wie eindrucksvoll war. Trotz dieser kritischen Töne schwang bei vielen Songs auch ein Augenzwinkern mit. Besonders der Klassiker „Illegalize It„, in dem Marsimoto humorvoll ein Verbot des Kiffens fordert – „nur Marsianer dürfen rauchen“ –, sorgte für Lacher und ausgelassene Stimmung.
Hamburg feiert einen Rap-Marsianer
Die Abschiedstournee von Marsimoto zeigt: Auch wenn es das letzte Kapitel dieser Kunstfigur ist, wird ihr Erbe weiterleben. Hamburg erlebte eine einzigartige Show, die zwischen grüner Ekstase und rührenden Momenten oszillierte. Für alle Fans bleibt ein tröstlicher Gedanke: „Solang die Vögel zwitschern, gibt’s Musik.“