In der Markthalle nichts Neues – oder doch?

Beeke Fitschen

Hamburg, 20.12.2024 – Gut Ding will manchmal Weile haben, so mussten sich die Montrealfans knapp 5 Jahre gedulden, um ein neues Album in den Händen halten zu können. Aber jetzt ist „Am Achteck nichts Neues“ da und hat sich direkt zum erfolgreichsten Album der Bandgeschichte gemausert. Die Mini-Clubtour war sofort ausverkauft. Also muss das norddeutsche Trio nachlegen, und das tun sie auch. Der Herbst führt die Band quer durch das Land, mal größere, mal kleinere Clubs. Aber fast allesamt ausverkauft. Die beiden jährlichen Termine zum Jahresabschluss in der Hamburger Markthalle machen da keine Ausnahme. Wer hier dabei sein will, sichert sich seine Karten besser zeitig.

© NordeventsMontreal

Seit über 20 Jahren gibt es die Band nun schon – und sie sind kein bisschen müde auf der Bühne zu stehen. Die drei Nordlichter entdeckten 2003 die Musik als einzig akzeptable Freizeitbeschäftigung. Zum Glück, denn wer weiß, ob sie nicht sonst, wie so viele in ihrem Alter, bei Autoscooter und Kunstlederjacke geblieben wären. 2005 erschien das erste Album „Alles auf schwarz“, seitdem haben ihre Konzerte Yonas, Hirsch und Max Power durch mehr als 19 Länder geführt, und die 1000 Konzerte bekommen sie auch noch voll. Wer mit Bands wie der Bloodhound Gang, Madsen und Slime auftritt, der braucht sich darüber wohl keine Gedanken zu machen.

20 Jahre und kein bisschen müde

Am Freitagabend also das erste von zwei Jahresabschlusskonzerten in der Hamburger Markthalle. Beide Konzerte restlos ausverkauft, 1000 Leute sind heute hierhergekommen. Den Abend eröffnet die Band Bluthund, etwas härter als Montreal es sind, das Publikum ist gut angeheizt, die ersten Stagediver machen sich auf den Weg.  Dann Montreal – zwei Stunden werden sie auf der Bühne stehen und Songs aus der Bandgeschichte spielen. Der namensgebende Song des aktuellen Albums ist der Opener des Abends. Es folgen Songs wie „Kino?!“, der legendäre „Max Power“, oder auch „Tag zur Nacht“.

Nicht umsonst sind die Konzerte nahezu alle picke packe voll. Es tropft am Ende des Konzerts wortwörtlich von der Decke, Band und Publikum haben alles gegeben. Die Wiederholung kommt direkt am Samstagabend, bevor es dann in die Weihnachtspause geht. Aber wer Montreal kennt, weiß, dass sie eh nicht lange ohne Bühne können. Und das ist gut so. Sonst würde der deutschen Musikwelt definitiv was fehlen. Denn die ausverkauften „Läden“ sind kein Glücksgriff, sondern der Lohn für beständiges Musikmachen und sich selbst treu bleiben.

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