Bremerhaven – Am 07.09.2024 fand auf dem Gelände der Stadthalle Bremerhaven das heiß erwartete Konzert von Wincent Weiss statt – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der Tag war ein strahlender Spätsommertag mit Temperaturen von bis zu 30 Grad, und selbst zum Konzertbeginn um 19 Uhr zeigte das Thermometer noch immer 27 Grad an. Trotz der Hitze ließen sich die Fans nicht abschrecken und standen teilweise seit den frühen Morgenstunden an, um einen Platz weit vorne zu erhalten.
Den Anfang machte der Voract Jannik BRUNKE, ein aufstrebender Singer-Songwriter, der vor allem durch seine eingängigen Popsongs und seine starke Online-Präsenz bekannt ist. Brunke spielte unter anderem seine Songs „Standgut“ und „Weiße Fahnen“ und sorgte direkt für gute Stimmung unter den Zuschauern. Als besonderes Highlight gab es gegen Ende seines Auftritts einen wunderschönen Sonnenuntergang zu bewundern, der für tolles Licht sorge und den perfekten Übergang zu Wincent Weiss‘ Show bildete.
Um 20 Uhr war es dann so weit: Wincent und seine Band betraten pünktlich die Bühne und eröffneten das Konzert mit „Wer wenn nicht wir“. Die Stimmung war von der ersten Sekunde an ausgelassen, und mit dem nächsten Song „Die guten Zeiten“ wurde das Publikum weiter angeheizt. Spätestens beim dritten Song „Bleiben wir“, hielt es Wincent nicht länger auf der Bühne und sprang kurzerhand über die Absperrung, um direkt bei seinen Fans zu sein – ein Moment, der sich im Laufe des Abends noch mehrmals wiederholen sollte. Ohne jegliche Security bewegte er sich frei im Publikum, zeigte sich nahbar und erfüllte einige Fanwünsche wie z.B. Geburtstagsfotos. Einer dieser Wünsche war es, den Song „Alles wie gemalt“ zu hören, der nun wieder auf die Setlist zurückkehrte. Passend dazu leuchteten die Bühnenlichter in allen Farben, und eine Menge buntes Konfetti regnete auf das Publikum herab. Wincent scherzte dabei, dass man das Konfetti noch Wochen später in jeder Ecke wiederfinden würde.
© Nordevents – Wincent Weiss
Neben den energiegeladenen Songs nahm sich Wincent aber auch Zeit für ruhigere, nachdenkliche Momente. Mit „Winter“ thematisierte er mentale Gesundheit und erzählte von seinen eigenen Erfahrungen. Er betonte, wie wichtig es sei, sowohl auf die physische als auch die psychische Gesundheit zu achten – ein gebrochenes Bein bringe man ja auch sofort zum Arzt. Auch der Song „1993“, in dem er die Beziehung zu seinem Vater besingt, und „Was die Menschen nicht wissen“, der sich mit der scheinbar perfekten, aber oft falschen Social-Media-Welt auseinandersetzt, regten zum Nachdenken an.
Ein weiteres Highlight des Abends war, als Wincent und seine Band sich auch dem Publikum ganz hinten gewidmet haben, getreu dem Motto „Die Letzten dürfen auch mal die Ersten sein“, um den Song „Wir sind“ zu spielen – ein Moment, der die Nähe zu den Fans noch einmal besonders betonte. Außerdem griff er in Bremerhaven auf seine musikalischen Wurzeln zurück: Damals begann er auf YouTube mit Coversongs, und so gab es an diesem Abend auch eine Akustikversion von Elifs „Unter meiner Haut“ sowie den Song „Morgen“, den er direkt vorne am Bühnensteg präsentierte.
Bei einem Konzert von Wincent Weiss dürfen die beliebten Medleys aus Coversongs natürlich nicht fehlen. Dabei wird es traditionell auch immer etwas ausgefallener, was die Verkleidungen im Publikum angeht. Dieses Mal trieben es die Fans auf die Spitze: Sie hatten ein rotes Teletubbie-Kostüm, inklusive Kopfteil, vorbereitet. Wincent konnte es selbst kaum fassen und fragte lachend, ob er denn nun „Po“ sei. Gemeinsam mit der Band sorgte er für Stimmung, als sie Hits wie „Komet“, „Ab in den Süden“ und „Friesenjung“ performten. Doch nicht nur musikalisch, auch tänzerisch hatten Wincent und seine Band einiges zu bieten. In schicken goldenen Anzügen zeigten sie zu „Du tust mir so gut“ eine Boyband-Choreografie, die beim Publikum großen Anklang fand.
Nach zwei Stunden voller Energie, emotionaler Momente und einer tollen Show neigte sich der Abend schließlich dem Ende zu. Mit den Songs „Hier mit dir“ und „Feuerwerk“ verabschiedeten sich Wincent und seine Band unter tosendem Applaus. Zur Zugabe gab es passend zum Titel „Feuerwerk“ noch eine beeindruckende Pyroshow, die den Abend perfekt abrundete. Ein Abschlussfoto mit dem Publikum durfte natürlich auch nicht fehlen, bevor sich Wincent endgültig von seinen begeisterten Fans verabschiedete. Ein rundum gelungener Konzertabend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird – nicht nur wegen der sommerlichen Hitze, sondern vor allem wegen der besonderen Nähe, die Wincent Weiss zu seinen Fans aufbaut.