Singer-Songwriter mit intelligenten Texten Worpswede, 22.11.2019 (Mtr) - Der 64-jährige Wolf Maahn machte wieder einmal Stop in der gut besuchten Music Hall in Worpswede und präsentierte dort Lieder von älteren und neueren Alben. Leider war das eigentlich geplante Album „Break Out Of Babylon“ noch nicht fertiggestellt und wird nun erst am 07.02.2020 veröffentlicht.
Der Linkshänder Maahn, der seine Gitarre nicht nur verkehrt rum hält, hat sogar die Saiten „falsch herum“ aufgezogen, was beim Spielen manchmal etwas seltsam aussieht. Er wird begleitet von den ausgezeichneten Volker Vaessen (bs), Roger Schaffrath (lead git), Jürgen Dahmen (keys) und Jan Wienstroer (dr). Wolf Maahn wurde mit seiner Band „Die Deserteure“ in Deutschland schon in den frühen Achtziger Jahren durch seine Auftritte bekannt. Von 18 eigenen Alben erreichten 14 die deutschen Albumcharts, einem größeren Publikum wurde er durch seinen Liveauftritt als erster deutscher Künstler in der ARD Eurovisions-Sendung Rockpalastnacht bekannt. Ein langanhaltender lauter Basston kündigt das Konzert an und Wolf Maahn betritt mit seinen Mitstreitern die Bühne. Schon beim Opener „Wenn der Regen fällt“ stimmt der vielköpfige Chor der Fans in den Refrain lautstark mit ein. Vor Beginn des zweiten Songs „Die Sucht der Träumer“ fällt den Musikern auf, dass sie wohl unterschiedliche Setlists haben. Der arme Roadie stellt die Gemeinsamkeit aber schnell her und es kann weitergehen. Solche kleine Pannen machen Konzerte menschlich und so soll es ja auch sein. „Rosen im Asphalt" wird sofort heftig bejubelt. In dem wunderschönen Song „Freie Welt“ setzt Maahn die Segel und ist auf einmal wohl soweit entfernt, dass er einen kleinen Texthänger hat, den das Publikum aber sofort korrigiert. Unter dem amüsierten Gelächter der Zuschauer und des Sängers wird ihm deshalb ein Notenständer mit Textblättern an die Seite gestellt. Dies auch wieder so ein menschlicher Zug in einem Konzert.
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Maahn performt anschließend weitere seiner Songs „aus den 80ern, 90ern und von heute“, fragt anschließend „Wer wird Millionär?“ und fordert die Superreichen in der wunderschönen Ballade „In der Gegenwart deiner Schönheit“ aus dem neuen Album „Break Out Of Babylon“ auf, ihren Beitrag zur Lösung der globalen Krisen zu leisten. „Wir sind spätestens jetzt an dem Punkt angekommen, wo die, die am meisten vom Raubbau an unserem Planeten profitiert haben, einspringen müssen und entsprechend ihren Möglichkeiten an die Gemeinschaft und die Umwelt zurückzahlen müssen.“, so Wolf Maahn. Endlich stimmt er das lang erwartete „Irgendwo in Deutschland“ an und das Publikum ist voller Begeisterung dabei. Auch „Uhh Mädchen“ wird begeistert aufgenommen. Mit „Selbstrespekt“ endet das sehr stimmungsvolle Konzert. Im Zugabenteil steigert sich die Stimmung allerdings noch weiter, als „Fieber“ aus seinem 1984er Album „Irgendwo in Deutschland“ ertönt und Maahn die Fans auffordert im Chorgesang mit verteilten Rollen, Männer und Frauen mitzusingen, was hervorragend klappt. Nach gut 2 Stunden geht ein sehr schönes Konzert zu Ende, was aus meiner Sicht durchaus noch länger hätte dauern können. |
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