Nazis raus und Heiratsantrag

Zur Bildergalerie

Hamburg, 15.12.2018 (JS) – Die deutsche Indie-Rock-Band Madsen spielte ein super Konzert im Hamburger Mehr! Theater. Zum Einstieg gab es gleich zwei Supports. Los ging´s mit Pensen Paletti, dem Sänger der deutschen Heavy-Metal-Band Das Pack. Ganz alleine stand er mit seiner besonderen „Bumm-Gitarre“ auf der Bühne, mit der die Instrumente einer ganzen Band ersetzt werden. Wirklich sehr beeindrucken, was er damit so anstellt. Während des Auftritts gab es so einiges zum Lachen und es gab kaum einen Song, der von Anfang bis Ende ohne Pause und lustigen Kommentaren durchgespielt wurde. Nach seinem Auftritt mischte er sich direkt unters Publikum, um seine CD für 5 € zu verkaufen.

Weiter ging´s mit der Punkrock-Band Rogers aus Düsseldorf. Die vier Männer heizten das Publikum schon ordentlich ein mit ihrer lauten Musik, voller Herz. Im letzten Jahr haben sie ihr drittes Album „Augen Auf“ (Nordevents: --> Rezension) veröffentlicht und haben es damit geschafft, sich in die deutsche Musiklandschaft zu etablieren. Im Sommer hatten sie auf mehreren Festivals gespielt und waren unter anderem als Support mit Die Toten Hosen unterwegs. Eine Band, die man mal gehört haben muss und von der wir hoffentlich auch in Zukunft noch mehr hören werden. Ihr neues Album „Mittelfinger für Immer“ kommt im März 2019 raus, mit dem sie dann im Frühjahr auf Tour sind.

Mit dem Song „Wenn es einfach passiert“ kam Madsen dann auf die Bühne und legte gleich richtig los. Der Sänger Sebastian Madsen war nach dem ersten Song schon komplett verschwitzt. Zuerst stand er noch mit einem gestreiften Shirt auf der Bühne und nahm sich zwischendurch mal kurz Zeit sich umzuziehen. Danach waren alle einheitlich mit schwarzer Oberbekleidung zu sehen.

Die Band war richtig gut drauf und brachte von Anfang an ordentlich Stimmung ins Mehr! Theater. Es wurden Mikroständer umgeschmissen, Gitarren geworfen und die lange Lockenmähne des Bassisten Niko Maurer wirbelte in einer Tour im Takt. Ins Publikum will der Sänger seine Gitarre aber erst beim 15-jährigen Band-Jubiläum im nächsten Jahr werfen. Mal sehen, ob er sich dann auch noch an seine Ankündigung erinnern kann. Auch das Bühnenbild war sehr schön anzusehen.

Der Hintergrund wurde immer den Songs mit Bildern und Texten angepasst.

 

Bei dem Song „Nachtbaden“ hat sich der Schlagzeuger Sascha Madsen sogar zum Crowdsurfen vom Publikum tragen lassen. Aber das konnten die Fans genauso gut. Immer wieder sah man Leute beim Crowdsurfen, die dann vorne bei der Bühne ankamen um sich dann anschließend wieder unter die Menge zu mischen. Und alle waren in Partylaune.

Es wurde viel gepogt, getanzt und mitgesungen. Zwischendurch wurden auch ein paar Coverlieder gespielt. Unter anderem wurde ein Song von Nirvana angestimmt, zur Erinnerung an diese großartige Band. Passend zur Adventszeit gab´s auch einen kurzen Christmas Song. Generell war die Songsauswahl sehr gelungen, eine bunte Mischung aus älteren und neuen Liedern vom aktuellen Album „Lichtjahre“ (Nordevents: --> Rezension). Der wohl bekannteste Song „Du schreibst Geschichte“ hat auch nicht gefehlt. Zum Ende des Abends hat sich das gesamte Publikum bei einem Song hingehockt, um dann beim Refrain noch mal richtig abzurocken und alles raus zu lassen.

Madsen ist für ihre politische Haltung bekannt und hat auch gestern ein klares Statement gegen Rechtsradikalismus und Hetzte gegen Flüchtlinge abgegeben. Auch das Publikum sprang auf den Zug mit auf und rief „Nazis raus“.

Nach „Die Perfektion“ verabschiedete sich die Band erstmal von der Bühne und kam für drei Zugabe-Songs zurück. Der Abschluss des fantastischen Konzerts wurde noch mit einem Heiratsantrag eines Fans gekrönt. Das frisch verlobte Paar durfte den letzten Song „Lass die Musik an“ dann auf der Bühne verbringen.