Manfred Mann’s Earth Band in Worpswede Worpswede, 18.10.2012 - Für manchen dürfte der 73-jährige Südafrikaner Manfred Mann schon fast etwas ein musikalisches Fossil darstellen, hat doch die Manfred Mann’s Earth Band mittlerweile auch schon 40 Jahre auf dem Buckel. So wie Manfred Mann ist das Publikum meist nicht mehr das Allerjüngste, doch das tat der Stimmung keinen Abbruch – ganz im Gegenteil. Und wer kennt sie nicht? Hits wie „Blinded By The Light“, „Father of Day, Father of Night“, „Mighty Quinn“ oder „I came for you“ besitzen Klassiker-Status. Stilistisch ist Manfred Mann als Urgestein der Rockmusik schwer zu fassen. Vom sogenannten "Mainstream" (Davy's on the Road again) über Crossover (z.B. "Hymn from Jupiter") und afrikanische Klänge ("Brothers and Sisters of Africa") bis hin zu Naturaufnahmen ("Nightingales & Bombers") ist ein breites musikalisches Spektrum vertreten. Die Band um den Cowboyhut-tragenden Keyboarder wurde begeistert begrüßt und stieg mit ruhigen Tönen ein: „Spirits In The Night“ kam als Opener gut an. Schon bei den ersten Songs war klar: Die Band hatte Lust, gute Laune und jede Menge Spielfreude. Die Zusammensetzung hat in den 40 Jahren oft gewechselt – von den Gründungsmitgliedern ist außer Mann nur noch Mick Rogers (wieder) dabei. Seit 2011 ist Manfred Mann`s Earthband mit neuer Stimme auf Tour: ROBERT HART (ex Bad Company). Die Musiker erschaffen faszinierende Klangwelten, die natürlich dank Manfred Mann stark keyboardlastig sind. Höchst beeindruckend war die Live-Umsetzung an diesem Abend, die das musikalische Können aller Band-Mitglieder unterstrich. |
Begeistert aufgenommen wurden auch zwei Hits, die ursprünglich aus der Feder von Bruce Springsteen stammen: „For You“ und „Dancing In The Dark“. Auch hier: das Cover wird so interpretiert, sodass der ursprüngliche Song noch erkennbar ist, aber trotzdem die unverwechselbare Handschrift von der Manfred Mann's Earth Band trug. Auch Sänger Robert Hart lieferte eine tolle Performance ab, obwohl er erst im Frühling 2011 zur Band gestoßen war. Alles klang wie aus einem Guss und auch die wiederkehrenden instrumentalen Zwischenspiele glänzten mit Perfektion und streckten die Songs in die Länge, ohne langweilig zu werden. Für ein Solo kam auch der „Chef“ selbst mit einem tragbaren Keyboard nach vorne auf die Bühne. Zum Ende hin legten Manfred Mann’s Earth Band dann einen drauf: „Don’t Kill It Carol“, „Blinded By The Light“ und natürlich „Davy’s On The Road Again“ brachten die Stimmung in der Music Hall zum Kochen. Mit „The Mighty Quinn“ wurde dann ein würdiger und furioser Schlusspunkt gesetzt, der mit über zehn Minuten Dauer auch noch mal alle Register zog. Was diese fünf Musiker live an Qualität und Brillanz brachten, schaffen viele andere Bands nicht mal auf CD mit technischen Hilfsmitteln. So gehört die Band mit ihren äußerst zeitlosen Hits auch nach 40 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen. |
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