Manfred Mann’s Earth Band: Oldies but Goodies Worpswede, 15.02.20 (WM) - Schon zum wiederholten Male gastierte die Manfred Mann’s Earth Band in der ausverkauften Music Hall in Worpswede. Der nunmehr bereits 79-Jährige, aus Südafrika stammende Bandleader Manfred Mann gründete bereits 1962 seine Band, damals nur „Manfred Mann“ genannt. Zusammen mit dem Sänger Paul Jones spielten sie eine Mischung aus Jazz, Soul, Rhythm and Blues und Beatmusik. Sie wurden 1964 und in den Folgejahren mit ihrem Hit „Do Wah Diddy Diddy“ sowie diversen Coverversionen weltweit bekannt. 1971 gründete Manfred Mann seine Earthband, mit der er bis heute regelmäßig auf Tour geht. Seit geraumer Zeit besteht die Band aus ihm an den Tasteninstrumenten, dem Gründungsmitglied Mick Rogers (voc, g), Robert Hart (voc, g), Steve Kinch (b) und John Lingwood (dr). In dem knapp 2 Stunden dauernden Konzert spielt sich die Band durch ihr reichhaltiges Repertoire aus eigenen Titeln, wie „Davy's on the Road Again“ oder „Don’t Kill It Carol“. Natürlich dürfen auch einige der grandiosen Coverversionen, wie z.B. Bob Dylans „You Angel You“, Stings „Demolition Man“ oder Bruce Springsteens „Blinded By The Light“ nicht fehlen. Allen voran der Sänger Robert Hart sprüht die ganze Band eine immense Energie und vor allem Spielfreude aus. Hart, der manchmal ein bisschen wie der Klassenclown der Band agiert, kommuniziert erfolgreich und wirkungsvoll mit den Zuschauern, fordert sie zum Mitsingen auf, kuschelt ein bisschen mit seinem Bandmitglied Mick Rogers und flirtet mit den Damen im Publikum. Harts Stimme ist sehr kraftvoll und ausdauernd, kippt auch in den hohen Tönen nicht. Das er vorher bei Bad Company der Frontmann war, lässt sich nicht verleugnen. |
Der Chef hat sich wie immer hinter einem Turm aus Keyboards und Synthesizern verschanzt, den er aber gelegentlich mit seinem wie ein Zebra bemalten, tragbaren Keyboard verlässt und ins Geschehen eingreift. Wie viele Bassisten auf der Welt spielt Steve Kinch mit stoischer Ruhe, aber effektvoll, Bassläufe, die sich genial in die Songs einreihen. Der Zugabenteil wird mit einer von Mick Rogers solo gespielten, interessanten und relaxten Version ihres ersten Hits „Do Wah Diddy Diddy“ eingeleitet. Nahtlos geht es dann mit der gesamten Band weiter mit dem lange ersehnten „Mighty Quinn“, natürlich mit lautstarker Begleitung durch die ca. 500 Zuschauer, die den Abend dem Beifall nach zu beurteilen sichtlich genossen haben. Auffällig war, dass sich unter dem Publikum relativ viele junge Menschen befanden, was bei derartigen Konzerten nicht immer so ist. Als ich den neben mir stehenden jungen, langmähnigen Mann, der textsicher jeden Titel mit kräftiger Stimme komplett mit der entsprechenden ausdrucksvollen Gestik mitgesungen hatte, darauf anspreche, meint dieser nur zu mir: Ist doch bei dieser zeitlosen Musik kein Wunder, oder? Ich kann ihn nur bestätigen. |
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