Schwung auf der Wiese

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Lüneburg, 23.07.2020 (SD) - Im Rahmen des Lüneburger Kultursommers traten Die Orsons auf der Bühne an den Suelzwiesen auf. Wie der Titel des Artikels schon verrät brachten die vier Künstler ordentlich Schwung auf die Wiese. Nach Autokonzerten gehen die Veranstalter nun einen Schritt weiter. Mittlerweile gibt es wieder Open-Air-Konzerte draußen unter freiem Himmel. Natürlich musste der vorgeschriebene Mindestabstand zwischen dem Publikum noch sichergestellt werden. Doch trotz 1,5 m Abstand, herrschte wieder annähernd richtiges Konzertfeeling in Lüneburg.

Mit dem Titel "Energie" stürmten die Orsons auf die Bühne. Von Beginn an war diese Energie auch im Publikum zu spüren. Wo sonst Autos gewackelten, konnte die Crowd gestern wieder hüpfen und springen. Dies taten die vier Rapper ebenso. Zudem gab es immer wieder angeleitete Choreographie-Experiment wie Bartek sie nannte. Bei dem Orsons Klassiker "Ventilator" wurde der Mindestabstand par exellence eingehalten. Unter Anleitung von Bartek stand das Publikum auf der Wiese mit seitlich ausgestreckten Armen und ruderte zum Refrain des Songs im Takt dazu. Auch zu ihrem Song "Schüttel dein Skelett" gab es von Bartek für die Crowd vorher Einweisungen von der Bühne. So tanzte das bunt gemischte Publikum abwechselnd nach links oder rechts, während "Kaas" auf der Bühne innig mit einem Plastikskelett am kuscheln und tanzen war.

Auch zu ihrem Song "Schneeweiß" von ihrem neusten Album "Tourlife4life" (unsere --> Rezension) war das Plastikskelett auf der Bühne dabei und wurde liebevoll von "Kaas" liebkost und besungen. Dass die Orsons mehr können als nur rappen zeigte sich bei dem Song "Sog". Hier performte "Maeckes" zu Beginn des Liedes alleine und unplugged, nur sich selbst mit einer Gitarre begleitend. Diese "Pause" nutzen die Anderen um ihre Bühnenoutfits zu wechseln, um dann pünktlich zum Refrain wieder auf der Stage zu stehen.

Nach rund 60 Minuten mit wedelnden Armen und viel tanzen und springen ging es bei dem Song "Oioioiropa" nun etwas ernster zu. Vor Beginn des Liedes bedankte sich Tua bei den Fans. Die Orsons würden wissen, dass es nicht selbstverständlich sei dieses Leben leben zu dürfen und ohne die Fans wäre es für die Musiker gar nicht möglich auf Tour zu gehen.

 

 

 

Zudem erzählte der Baden-Württemberger das "Tourlife4life" auf der letzten Tour im Bandbus entstanden ist, während sie quer durch Europa fuhren.

Eigentlich würden wir ja innerhalb der EU in sicheren Verhältnissen aufwachsen, doch gäbe es auch hier in jedem Land Vorurteile gegenüber anderen Ländern und eigentlich sei doch die Individualität jedes einzelnen viel mehr wert, als der sogenannte Nationalstolz. Passend zu diesen Worten standen die Orsons nun anschließend bei ihrem nächsten Song ungewohnt still auf der Bühne. Anschließend kam wieder Leben auf die Bühne. Bei dem Song "bessa bessa" vom letzten Album sang frenetisch ein Jeder auf der Suelzwiese den Refrain mit.

Nach rund 75 Minuten verabschiedete sich die Band und ging hinter die Bühne. Nach einem weiteren Outfitwechsel kamen sie allerdings zurück und spielten eine fast 50-minütige Zugabe. Hier bekamen die Zuschauer aber nicht nur neue Songs wie "Lovelocks" zu hören, sondern auch ältere Songs wie "Jetzt" und "Dir Dir Dir", "Dear Mozart" und natürlich auch "Schwung in die Kiste".

Während noch bei "Jetzt" viele Handylichter und Wunderkerzen im Publikum zu sehen waren, gab es bei "Schwung in die Kiste" kein Halten mehr. Wirklich jeder Besucher an diesem Abend tanzte oder sprang auf der Wiese. Mit diesem Knaller verabschiedeten sich die Hip-Hoper von ihrem Publikum und bekamen dafür gebührenden, sehr langanhaltenden Applaus.