Passenger verzaubert in Hamburger Fabrik Hamburg, 15.09.2022 (JS) - Nach insgesamt vier Verschiebungen und mehr als zwei Jahren Wartezeit war es nun endlich soweit: Passenger live in der Hamburger Fabrik. Der Allgemeinheit ist Passenger durch seinen Song „Let Her Go“ ein Begriff, jedoch wird eine Reduzierung auf diesen einen Song diesem Künstler nicht gerecht. Der britische Singer-Songwriter, der seine Karriere als Straßenmusiker begonnen hat, hat bereits 14 Alben rausgebracht. Ursprünglich sollte das Konzert in der Sporthalle stattfinden, jedoch hat Corona in den vergangenen Jahren ein Strich durch die Konzertrechnung gemacht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Fabrik ausverkauft und sehr, sehr voll war. Der Abend begann mit einem netten Warm Up mit dem Singer-Songwriter Luke Sital-Singh, der einige schöne Songs darbot. Er kommt ebenfalls aus Großbritannien und hat zuletzt in 2019 das Album „A Golden State“ herausgebracht. In 2022 erschienen einige Singles, unter anderem „Me & God“. Um 21:00 Uhr betrat Passenger die Bühne. Nach einigen warmen Begrüßungsworten für das Publikum begann Passenger das Konzert mit dem Song „Survivors“. Nur mit Gitarre und seiner Stimme begeistere der Musiker das Publikum schon von Beginn an. Alle Zuhörer dankten mit großem Jubel und Applaus. Eine Band oder eine andersartige musikalische Begleitung sucht man bei diesem Konzert vergebens, ist aber auch nicht notwendig und verbessert die intime Stimmung. Passenger ist nicht nur ein guter Sänger und Gitarrist, sondern auch ein wahnsinnig guter Entertainer. Zwischen den Songs interagiert er immer wieder mit dem Publikum, ging auf Zwischenrufe ein, erzählt aus seinem Leben und die Geschichten zu seinen Songs. Unter anderem erwähnte er, dass er durch die sehr lange gezwungene Corona Pause, sehr, sehr nervös war, wieder auf der Bühne zu stehen. Vor seinem ersten Auftritt plante er daher ein Warm Up Konzert. Da ihm das noch nicht ausreichte, organisierte er auch noch ein Warm Up vor dem Warm Up im kleinen Kreis mit Freunden und Familie. Und jetzt genießt er jede Minute auf der Bühne. Er erzählte, dass das Musiker-Leben nicht immer so leicht ist, wie es für manche aussehen mag. |
Aber er weiß es sehr zu schätzen und genießt jeden einzelnen Moment auf der Bühne. Und das merkt man. Passenger ist mit ganzem Herzen dabei und das wurde ihm auch vom Publikum gedankt. Zeitweise war es so still in der Fabrik, dass man sogar ein leises Rascheln oder Räuspern gehört hat. Nicht nur das Publikum war dankbar über den Abend, auch der Sänger selbst bedankte sich mehrmals für den perfekten Abend. Und das war er wirklich. Die Setlist bestand aus neuen und alten Songs, eine sehr schöne Mischung. Das Publikum war textsicher und es wurde viel mitgesungen. Passenger forderte auch hin und wieder zum Mitsingen auf: „Don‘t be shy, please sing, not beautiful, not nervous, just fucking loud“. Auch auf den bekanntesten Song „Let Her Go“ mussten die Fans nicht verzichten. Das Konzert dauerte insgesamt 90 Minuten inklusive vier Songs als Zugabe. Beim letzten Song versagte scheinbar noch die Technik, denn die Gitarre konnte nicht mehr gespielt werden. Aber auch das ließ den Musiker nicht aus der Ruhe kommen. Durch gemeinsames Klatschen mit dem Publikum wurde der Takt gehalten und weitergesungen. Wie Passenger es selbst gesagt hat, war der Abend perfekt. Und wer den Singer-Songwriter nur vom Festival kennt, sollte ihn unbedingt noch einmal live auf einem Konzert sehen. Die Atmosphäre ist wirklich sehr besonders und es lohnt sich. Nicht nur die Musik ist schön, auch Passenger selbst ist ein super sympathischer und witziger Zeitgenosse. |
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