Aller guten Dinge sind 3 Hamburg, 16.03.22 (Sascha Beckmann) - 1200 Besuchern bietet die gute, alte Dame FABRIK im Herzen von Hamburg-Ottensen. Gestern Abend indes fanden sich in etwa 450 Zuschauer ein, um den progressiven Post-Rock-Sound der Band The Pineapple Thief um Sänger und Gitarrist Bruce Soord zu lauschen. Das Konzert sollte ursprünglich bereits am 20.11.2020 stattfinden, wurde aber aus den bekannten Gründen dann auf den 10.10.21 verschoben und fiel kurzerhand wieder aus. Wie es aber so schön heißt: Aller guten Dinge sind 3! Der neue Termin war dann der 16.03.22 und es fand, unter den in Hamburg üblichen strengen 2G+ Regeln, tatsächlich statt. Pünktlich enterten die relativ kurzfristig als Support angeheuerten Trope die Bühne. Komplett akustisch als Duo unterwegs, hatten die Beiden jetzt eine halbe Stunde die Gelegenheit ihr 2021 erschienenes erstes Album Eleutheromania vorzustellen. Trope - das sind allen voran Diana von Studenberg als Sängerin und Moonhead als Gitarrist und Produzent. Als Duo fanden sie 2016 zusammen und tüftelten zwei Jahre lang an Songs, von denen letzten Endes zehn den Weg auf das erste Album schafften. Fünf Songs gaben sie zum Besten und das Publikum honorierte jeden Einzelnen mit Applaus. Nach einer kurzen Umbauphase kamen dann gegen 19.45 Uhr die lange erwarteten The Pineapple Thief auf die Bühne der Fabrik und starteten direkt furios mit Versions Of The Truth, dem Titeltrack des 2020 erschienenem, gleichnamigen Album. Gefolgt vom dem 2016 In Exile und dem ebenfalls vom neuen Album stammenden Demons. Dann nahm sich Frontmann Bruce Soord die Zeit, die Hamburger zu begrüßen und versuchte sich in ein paar Wörtern auf Deutsch. Die Band sei froh endlich wieder auf Tour sein zu dürfen und vor Publikum live zu spielen. Apropos Band: The Pineapple Thief wurden 1999 von eben jenem Bruce Soord gegründet. Seitdem hat die Band bereits 14 Studioalben veröffentlicht. Die aktuelle Besetzung besteht neben Bruce aus Stev Kitch an den Keyboards, Jon Sykes am Bass auch aus Gavin Harrison, der hauptsächlich durch seine Arbeit an den Drums bei Porcupine Tree und King Crimson bekannt geworden ist. Seit 2016 ist er nun bei den Ananasdieben an Bord.
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Mit No Man´s Land, Our Mire und That Shore ging es munter weiter, ehe der Klassiker Give It Back ertönte. Hier gelang es der Band dann auch den ganzen Saal zum Mitklatschen zu bewegen. Die Stimmung wurde immer besser und so folgten das treibende Fend For Yourself, Far Below und wieder was Neues mit Driving Like Maniacs. Spätestens jetzt hatten sie jeden im Saal im Griff. Nach einer weiteren Interaktion Bruce Soords mit dem Publikum sollten noch drei Kracher den Abend in der Fabrik am Kochen halten. White Mist, Uncovering Your Tracks und der Song Wretched Soul, der seit 2005 nicht mehr live gespielt wurde, ließen die Band von der Bühne in den Backstagebereich verschwinden. Natürlich dauerte es nicht lange und nach vielen Zugabe-Rufen kam die Band auf die Bühne zurück. Es wurde Part Zero vom 2003er Album Variations on a Dream zelebriert, bevor es mit The Final Thing On My Mind aus 2016 die zweite Zugabe des Abends gab. Das Hamburger Publikum hatte aber noch nicht genug und so ließ sich die Band nicht lange bitten und kann für einen weiteren Song zurück. Als Rausschmeisser gab es dann Nothing At Best vom 2010er Album Someone Here Is Missing. Nach dem die Band die Bühne verlassen hat, ging leider das Saallicht an. Der Spaß hatte ein Ende! The Pineapple Thief haben es geschafft, dem Publikum, zumindest für eine Weile ihre Sorgen zu nehmen. Der Krieg in der Ukraine, die Pandemie und all das – kurz mal vergessen! Danke! |
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