Königliche Küche Potsdam - König Friedrich Wilhelm IV. wählte Schloss Sanssouci für sich und seine Gemahlin Elisabeth von Bayern nach seiner Thronbesteigung 1840 zur Sommerresidenz. Der Urgroßneffe Friedrichs des Großen verehrte seinen Vorfahren und ließ dessen Räume im Schloss weitgehend unangetastet. Um dennoch Platz für seine Hofhaltung zu gewinnen, ließ er ehemalige Bedienstetenwohnungen abgereissen und durch den neuen Wirtschaftstrakt ersetzen. Im Ostflügel wurden die Schlossküche, die Backstube, die Kaffeeküche mit der „Kaffetier-Stube“, die Silberkammer (heute Museumsshop) und eine Speisekammer neben der Küchenmeisterstube untergebracht. Die gusseisernen Säulen und die Deckenwölbungen erinnern an die Bahnhofsarchitektur des beginnenden Industriezeitalters. Im Keller nutzte der König den Weinkeller aus der Zeit Friedrichs des Großen und brachte einige Lagerräume, die Abwaschküche sowie die „Conditorey“ und ein „Eisbereitungslocal“ unter. Im Obergeschoss wohnte das Personal. Noch heute besitzt die Schlossküche als Schmuckstück eine moderne Errungenschaft aus der Mitte des 19. Jahrhunderts: die imposante 3,50 mal 1,50 Meter große, gusseiserne „Kochmaschine“. Erstmals musste nicht mehr auf offenem Feuer gearbeitet werden, sondern man konnte die unterschiedlichen Wärmestellen dieses Herdes ausnutzen. Der von der Berliner Firma Kayser & Co. hergestellte Luxusherd hatte zwei Feuerstellen, ein Rohrsystem, das die Hitze zu anderen Stellen der Maschine leitete, eine Bratröhre, eine Spießanlage sowie eine Wasserblase, in der warmes Wasser zur Verfügung stand. |
Die Abgase wurden durch Rohre im Boden zum Kamin geleitet. Das typische Kupfergeschirr, mit dem im 18. und 19. Jahrhundert gekocht wurde, ist neben Porzellanen ebenfalls ausgestellt: Töpfe und Pfannen, Pudding- und Eisformen, Schöpfkellen, Bräter, Backbleche und vieles mehr. 1842 wurde die 115 m2 große Hofküche von etwa 30 Bediensteten erstmals genutzt, 1873 wurde der Kochbetrieb in Sanssouci eingestellt. Im Gegensatz zum Schloss selbst ist die Schlossküche mit separatem Zugang ohne Zeitfenster zugänglich. November bis April: |
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