Witches, Wands and Wizards

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Bremen, 01.01.2023, (CH) - „Witches, Wands and Wizards“ – Die Reise in die magische Welt von Harry Potter begann nicht wie sonst üblich auf Gleis 9 ¾, sondern direkt im Herzen von Bremen.

Das Metropol Theater verwandelte sich am Neujahrsabend 2023 in Hogwarts – das berühmte Internat für Kinder mit magischen Fähigkeiten und Schule für Hexerei und Zauberei.

Der Veranstalter Highlight Concerts sorgte mit „The Music of Harry Potter – Live in Concert“ für eine ganz besondere Stimmung. Gezielt eingesetztes Lichtspiel und mit Bedacht ausgewählte Musikstücke sorgten dafür, dass man sich tatsächlich schon nach kurzen Augenblicken so fühlte, als säße man mitten im Saal der bedeutendsten Zauberschule der Welt. Zuhörende links und rechts von einem verwandelten sich in Mitschüler die aufgeregt das Geschehen verfolgten und aufmerksam den Klängen lauschten. 

Es war aber nicht nur die Musik, die die Besucher in ihren Bann zog: Über der Bühne schwebte eine riesige Leinwand, auf der gezeichnete Filmsequenzen passend zur Musik gezeigt wurden. So konnte man sich also entweder ganz der Musik hingeben, während Licht- und Lasertechnik für die entsprechende Untermalung sorgten oder aber den entsprechenden Filmszenen folgen.

Harry Potter in Concert ist nicht die erste Aufführung dieser Art. Disney in Concert sorgte mit vollen Konzerthäusern und durchweg guten Kritiken dafür, dieses Format auch auf andere Stücke übertragen zu wollen. Da war es nur folgerichtig dieses Konzept auf die erfolgreiche Harry Potter Serie zu übertragen.

Die Filmmusik von Harry Potter unterscheidet sich jedoch in einem ganz wichtigen Punkt zur Disney-Filmmusik. Während bei Disney stets gesungen wird – meist vom Titelhelden des Films- handelt es sich bei der Musik von Harry Potter eher um Instrumental-Stücke. Dessen sollten sich die Konzert-Besucher bewusst sein.

Eine der wenigen Ausnahmen bildete hier „Double Trouble“ aus dem dritten Teil „Harry Potter und der Gefangene von Askaban". Angelehnt an das „Gespräch der Hexen“ in Shakesbears MacBeth, ließ John Williams hier den Chor der Hogwarts-Schüler singen.

Ikonische Musikstücke wechselten sich mit eher emotionalen Songs ab und sorgten so für wahrlich magische Momente. Für Gänsehaut-Feeling sorgte aber nicht nur das berühmte „Hedwig’s Theme“, welches mittlerweile als Hauptmelodie der Harry Potter Reihe gilt. Spätestens als Hermine mit dem Zauber „Obliviate“ aus dem Gedächtnis ihrer Muggel-Eltern verschwindet, bekamen die Zuschauer teils wässrige Augen.

Für Leichtigkeit und eine eher ironische Untermalung sorgte mit Sicherheit „Aunt Marge’s Waltz“. Eingefleischte Harry Potter Fans werden unweigerlich sofort an die Situation erinnert, in der der junge Zauberschüler seine Tante wie einen Luftballon durch die Luft sausen lässt.

 

Spätestens als die Leinwand den passenden Filmausschnitt dazu zeigte, wurde auch der Vergesslichste an diese urkomische Szene erinnert. 

Emotional geladen, ging es mit „A Window tot he Past„ weiter. Ein Stück, welches in den Filmen immer wieder aufgegriffen wird, wenn Potter von seinen Eltern spricht oder an sie denkt. Durch diese Emotionalität steht dieses Stück in den Filmen wie kein anderes für Schwere und Traurigkeit.

Auch Patrick Doyle versteht es sehr emotionale Stücke zu schreiben, die die Stimmung der Filme sehr gut einfangen. Dadurch, dass er Stücke wie „Harry in Winter“ oder „The Hogwarts March“ nur von bestimmten Instrumenten spielen lässt, verleiht er diesen eine ganz eigene Note. Während die Streicher Zuhörende auf ihre ganz eigene Weise verzauberten und zum Träumen mit geschlossenen Augen einluden, rüttelten die Bläser beim Hogwarts March wieder wach. Beschwingt war man hier fast geneigt vom Platz aufzustehen und mitzumarschieren. 

Entschieden düsterer ließ es Nicholas Hopper im Stück „Dolores Umbridge“ angehen. Gekonnt verstand es das Orchester, die Hinterhältigkeit der Lehrerin herauszuarbeiten, sodass Jeder im Saal die die Abneigung ihrer Schüler förmlich heraushören konnte.

Das große Finale bildeten dann die Stücke aus „Harry Potter und das verwunschene Kind“. Das Theaterstück mit Musik von Imogen Heap, welches schon tausende Zuhörende weltweit begeisterte und damit nur wenige Jahre nach der Uraufführung zu den erfolgreichsten überhaupt gehört.

Obwohl das Stück eher mäßig besucht war und etwa die Hälfte der Sitzplätze unbesetzt waren, gab es am Ende einen tosenden Applaus für die Musiker. Standing Ovations veranlassten das Orchester zu drei mitreißenden Zugaben. Noch lauter wurde der Beifall, als ein Zuschauer auf die Bühne gebeten wurde, um das Orchester zu dirigieren.

Und so war es dann auch kein Wunder, dass die Konzertbesucher aus dem Bremer Umland nach über zwei Stunden wirklich magischer Unterhaltung sichtlich begeistert den Heimweg antraten.