Die Wölfe sind los! Hamburg, 02.12.2022 (Laura Fatteicher) - Pünktlich zur Dämmerung versammelten sich am Freitagabend dunkle Gestalten rund um die Hamburger Sporthalle, wo an diesem Tag die “Wolfsnächte” einzug hielten. Die Headliner-Tour der saarländischen Band Powerwolf war ursprünglich für den letzten Herbst angesetzt und musste aus bekannten Gründen verschoben werden. Die Tour wird durch die beiden Support-Acts DragonForce und Warkings begleitet, die das Power-Metal-Set vervollständigen. Unter lauten Hammerschlägen stürmte die erste Band Warkings die Bühne: Darunter ein Wikinger, ein römischer Tribun, ein Spartiat und ein Kreuzritter. Denn ihrem Namen getreu treten die Bandmitglieder maskiert als “Kriegskönige” unterschiedlicher Zeitepochen auf. Dahinter verbirgt sich das Konzept, dass diese vier in Valhalla eine Band gegründet haben und von Odin auf die Erde geschickt wurden, um den Metal zu verbreiten. Dass das anfangs vielleicht etwas wild klingt - und aussieht - hat man auch dem Hamburger Publikum angemerkt. Allerdings schwappte die Energie von Song zu Song immer mehr auf die Menge über. Als der Tribun dann fragte: “Are you ready to fight with us?” wurden unzählige Hände im Innenraum in die Luft gerissen und zustimmend zurückgebrüllt. Ab dann konnte die Stimmung nicht mehr getrübt werden und viele Songzeilen - die überwiegend von Schlachten der Charaktere handeln - wurden lauthals mitgesungen. Auch die zweite Band sorgte für Vorfreude, als auf der Bühne zwei riesige Spielautomaten platziert wurden. Während darüber Retro-Spiele und Animationen liefen, preschten DragonForce mit ihren Power-Metal-Songs nochmal eine Nummer schneller als die Vorband voran. Die Londoner Band, die unter anderem bereits mit Iron Maiden und Slipknot tourte, schien zu wissen, wie sie das Publikum in ihren Bann ziehen kann. Zwischen den Songs wendete sich Sänger Marc in fast fehlerfreiem Deutsch an das Hamburger Publikum und lobte die Stadt. Die Band wirkte richtig gut eingespielt und auch die neue Bassistin Alicia fügte sich nahtlos in das Zusammenspiel ein. Zum Schluss packten sie noch den DragonForce-Klassiker “Through the Fire and Flames” aus und verabschiedeten sich damit vom Publikum. |
Nach einer etwas längeren Umbaupause wartete die Menge gespannt vor einem riesigen schwarzen Vorhang auf Powerwolf. Der Innenraum war mittlerweile rappelvoll und auch auf den Rängen wurde es immer dichter. Gegen 21 Uhr ertönten laute Kirchenglocken und als der Vorhang fiel, wurden die Bandmitglieder von Mönchen mit Fackeln auf die Bühne geleitet. Vor knapp 20 Jahren gründete sich die Band Powerwolf bei einem Rumänienurlaub in einer Bar. Sänger Attila Dorn, der bis dato nur dem klassischen Gesang nachging, ist aus der Metalband nicht mehr wegzudenken. Das Publikum war bereits heißgelaufen und wurde nun immer mal wieder durch hohe Feuerfontänen zum Schwitzen gebracht. Zusammen mit der kathedralischen Bühnendekoration wurde die Show zu einem eindrucksvollen Gesamtbild. Immer wieder suchte Attila kommunikativ den Kontakt zu seinem Publikum. uffallend war an diesem Abend auch, wie wenig Handys man trotz der unglaublichen Show im Publikum gesehen hat - stattdessen ist wirklich nahezu das ganze Publikum zum Beispiel beim Song “Blood For Blood” mitgesprungen. Respekt! Mit drei Zugaben, unter anderen dem Klassiker “Sanctified With Dynamite”, ließen die Wölfe den Abend powervoll ausklingen. Hamburg war eines der letzten Konzerte der Tour, allerdings hoffen wir auf ein baldiges Wiedersehen! |
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