Raum 27 auf den Martitimen Tagen

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Bremerhaven, 15.08.2021 – Bei den „Maritimen Tagen 2021“ in Bremerhaven gab es neben Schiffen oder Fast Food auch ein kulturelles Programm. Am Sonntag spielte das Duo Raum27 ambitionierten Deutschrock auf der “Musik-Werft”. Leider haben Musiker in den letzten Tagen auch schon vor keinem Publikum spielen müssen, das Konzept der Musik-Werft ist oft nicht aufgegangen.

Anders bei Tristan Stadtler (Gesang) und dem 2,06 m großen Mathis Schröder (Gitarre/Klavier), die mit vier weiteren Musikern auf der Bühne standen. Viele Fans des immer bekannter werdenden Duos waren gekommen. Das Duo sollte bereits 2020 beim Deichbrand Festival auftreten, welches aus bekannten Gründen dann ausgefallen war. Tiefgründige Texte, hinausgetragen von einer kraftvoll, markanten Stimme – absolut hörenswert.

Dabei war alles aus einer spontanen Eigendynamik heraus entstanden. Plötzlich standen 2018 bei einem Faber Konzert im ausverkauften Bremer Schlachthof zwei Bremerhavener Fans auf der Bühne und trugen einen eigenen Song vor, während Faber sich ins Publikum gesellte und aufmerksam verfolgte, wie zur zweiten Strophe auch seine Band einsetzte. Eine bemerkenswerte Situation.

Seitdem liefert Sänger Tristan die Texte, inspiriert von Arbeitsalltag, niederschmetternder Realität oder Beziehungsschmerz. Komplettiert werden sie durch ein Harmoniegerüst von Mathis. 2020 wollten die beiden Jungs eigentlich richtig durchstarten, aber bekanntlich hatte ein kleiner Virus was dagegen. Immerhin wurden die Newcomer auf den Streamingplattformen YouTube und Spotify hunderttausendfach geklickt.

Aber nun waren sie auf Tour unterwegs, am Tag zuvor in Trier. Von Müdigkeit keine Spur, allen Musikern merkte man ihren Spaß an der Musik an. Zwischen den Songs erzählte Tristan immer wieder voll Begeisterung davon, aber auch von den physischen Anstrengungen. Er trainiere jetzt, da die Bühnen immer größer werden, auf der kleinen Bremerhavener Bühne war er ständig in Bewegung.

 

 

 

 

 

Immer wieder mischte er sich auch unter die Fans, forderte sie auf nach vorne zu kommen und zu tanzen. Oder das bekannte Festivalspiel Hinsetzen/Aufspringen. Als er sagte, dass er bei so einen kleinen Konzerten immer aufgeregter sei als vor 10.000 Fans zu spielen und in Bremerhaven ganz besonders, weil er so viele kenne, sagte Mathis nur trocken„Wann hast du mal vor 10.000 gespielt?“

Aber gerade dieses sich selber nicht so ganz ernst nehmen, immer wieder ein Witzchen zwischen zu schmeissen, das macht das Duo so authentisch und sympathisch.

Songs wie „Oft gesagt“ und "Dämlich“ durften auf der Setlist nicht fehlen. Im Zugabenteil gab es noch „Berlin“ und „Du bist“. Und so endete die energiegeladene Show mit ihrem Lied „Gemeinsam allein“ - das Motto für die momentane Zeit.

Warten wir es mal ab, wir hatten es vor 11 Jahren schon mal bei Mark Forster in unserer Konzertreview geschrieben, als er alleine den Support für Laith Al Deen im Pier 2 machte: Aus dem wird noch was! Und wir sind uns sicher und sagen es hier auch: Es wird nicht lange mit den 10.000 Zuschauern dauern. Im Bremen sind sie als nächstes am 21.08.2021 beim „Horn to be wild“-Festival zu sehen.