THE 69 EYES: „Death of Darkness“
Seit nun schon über 30 Jahren beschallen The 69 Eyes die Welt mit ihrem düsteren Rock bzw. Metal. Nach einer Wartezeit von 4 Jahren durften sich die Fans der Truppe am 21.04.2023 über ein neues Album freuen. Das nun 14. Studioalbum der Band trägt den Namen „Death of Darkness“, doch die Dunkelheit ist in den insgesamt 10 Songs definitiv nicht gestorben.
Begonnen wird mit dem gleichnamigen Titel und jener bringt einen interessanten 80er-Jahre-Metal Sound. Der tiefe Gesang erinnert etwas an Peter Steele, wobei auch die Instrumentalsektion etwas Typ-O-Negative artig abliefert. Die stark verzerrten Vocals vor dem Refrain stechen etwas heraus und erinnern sogar etwas an Cradle of Filth. Mit „Drive“ bekommt man dann einen Song serviert, welcher einen dezenten Billy Idol Vibe aufbringt, bis „Gotta Rock“ mit etwas gediegenerem Tempo um die Ecke biegt.
Etwas melancholischer wird es in „This Murder Takes Two“. Der Name ist jedenfalls Programm, denn für diesen „Mord“ hat sich die Truppe Kat von D zur Unterstützung hinzugezogen. Das Wechselspiel der beiden Stimmen gibt dem Song, speziell im Zusammenhang mit dem Text, seine Wirkung. Mit „California“ bekommt man dann eine etwas freundlichere Lobpreisung des sonnigen Fleckchen Erde serviert. Nachdem die Finnen ihr Verlangen nach Sonne klargestellt haben, wird mit „Call me Snake“ eine wirklich feine Hard-Rock-Nummer losgetreten, bevor mit „Dying In The Night“ eher entspannt weiter gestampft wird.
„Something Real“ lässt die Synthie-Sounds hochleben und bearbeitet das Thema der Sehnsucht nach der Realität. Die aufgekommene leicht depressive Stimmung wird dann mit dem sonnigen „Sundown“ vertrieben. Den Satz „Everything is gonna be ok!“ findet man bei den düsteren Rockern relativ selten, doch „Sundown“ sticht eben durch diese Zeile etwas zwischen den Songs hervor. Abgeschlossen wird das Album mit „Outlaws“. Die längste Nummer des Albums zeigt sich wesentlich abwechslungsreicher als alle Songs zuvor und bringt nicht wie vermutet eine Outlaw-Rock-Hymne.
Fazit: The 69 Eyes haben sich relativ selten in meine persönliche Playlist verirrt, da mir ihre Songs oft zu verträumt waren. In Hinblick auf dieses Album kann ich dies nicht behaupten. Die Melodien bringen ein sehr feines 90er-Jahre Feeling auf und es sind teilweise Passagen enthalten, welche man noch Wochen später im Ohr hat. Die Texte sind wie gewohnt düster, dabei aber auch sehr motivierend, wie beispielsweise in „Gotta Rock“. Meine persönlichen Favoriten des Albums sind „California“ und „Sundown“, da die Band hier einmal ihr frohes Gemüt zur Geltung bringt. Alles in allem ist „Death of Darkness“ ein netter Trip durch melancholische Sounds der 90er und hat somit 8 von 10 Punkten verdient.
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