Aeverium- "Time"
Am 24.03.2017 erschien mit ‚Time‘ das nunmehr zweite Album der aus dem deutschen Viersen stammenden Alternative-Metal-Band Aeverium. Die Band wurde im Jahr 2013 von Sänger Marcel „Chubby“ Römer, Gitarristen Michael Karius und Keyboarder Andreas „Anti“ Delvos gegründet. Alle hatten zur Zeit der Gründung bereits einige Erfahrungen im Musikgeschäft gesammelt und waren so in der Lage, durch Kontakte weitere Bandmitglieder für ihre Demo-Aufnahmen zu begeistern. Mit Aeva Maurelle am Gesang, Lars Dannenberg am Bass und Klaus Radtke am Schlagzeug wurde die Besetzung komplettiert. Im Juli 2016 musste der Schlagzeuger Klaus Radte aus zeitlichen Gründen seinen Ausstieg aus der Band bekanntgeben. Ersetzt wurde er von Bodo Stricker. Im Oktober 2016 tourte Aeverium zusammen mit ‚Kamelot‘ im Rahmen der ‚Haven Europe Tour Part III‘ als Vorband. Dabei durfte Sängerin Aeva Maurelle auch bei Kamelot den Female-Part übernehmen. Im August 2017 trat die Band auf dem Wacken Open Air in der Metal Church auf. Für 2018 sind sie außerdem als Act bei den Wacken Winter Nights bestätigt.
Doch nun zum Album. Bei der ersten Nummer ‚Hunted‘, wird man sofort von Industrial Metal Klängen gefangengenommen. Der Gesang erinnert stellenweise eher an Nu Metal, besonders interessant ist die harmonische weibliche Stimme. Man meint fast, Celine Dion würde Metal singen. ‚Time‘ ist zunächst auf wohlige Art verstörend, klingt ein wenig nach Power Metal, mit episch harmonischem Klang und erinnert musikalisch leicht an ‚Rhapsody of Fire‘. ‚What About Me‘ beginnt elektronisch, klingt erhebend dramatisch, erinnert angenehm an ‚Disturbed‘ und die frühen ‚Linkin Park‘. Die Nummer ‚Home‘ ist von einem eingängigen Riff gekennzeichnet, sowie von der sirenenhaften Stimme Aeva Maurelles, die kraftvoll von Marcel Römer unterstützt wird.
‚Brave New World‘ lässt an Rammstein denken, doch auch hier ist es die außergewöhnliche weibliche Stimme, die ekstatisch, feenhaft und berückend wirkt, und die Aufmerksamkeit des Hörers fesselt. Doch auch die Growls des männlichen Parts sind beeindruckend. ‚Can’t Break Me‘ hat etwas von ‚Rob Zombie‘ und transportiert eine beängstigende, dunkle Stimmung, ohne dabei an Intensität einzubüßen. Der männliche Gesangspart erinnert wiederum etwas an ‚Disturbed‘, auch ein wenig an ‚Korn‘ – indes der weibliche Part vielmehr an Klassik denken lässt. ‚Resurrected‘ ist eine traurige Nummer, zunächst ruhig und getragen, mit düsterem Text. Sowohl Musik wie auch Gesang steigern sich zu einem mitreißenden Höhepunkt. Der männliche Part gemahnt nachgerade an James Hetfield. ‚Vale Of Shadows‘ erinnert anfangs an die ‚Nine Inch Nails‘, steigert sich schnell – vor allem durch den gekonnten Einsatz der Doublebase zu einer netten Metalnummer.
‚World Inside My Head‘ ist fast poppig, doch auch hier bietet vor allem der wunderbare Soprangesang Aeva Maurelles ein angenehmes Erlebnis für den Hörer. Die letzte Nummer des Albums ‚My Farewell‘ ist tragisch, von ungewohnten Pianoklängen und sanftem Gesang gekennzeichnet. Auf der zweiten CD finden sich Akustikversionen der Songs, die jedem großes Hörvergnügen bereiten werden, dem die erste CD gefallen hat.
FAZIT: Ein ausgezeichnetes Album, energiegeladen, hämmernd, doch an manchen Stellen auch nachdenklich und ruhig. Musikalisch hochwertig, und doch eingängig. Für den gelungenen Stilmix aus Symphonic und Nu Metal, aus Melodik und Aggressivität, aus Electronic und elegischem Rock, gibt es 10 von 10 möglichen Punkten.
--> Musikvideo: Aeverium - What About Me |
|
|