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THE AIRBORNE TOXIC EVENT: „Hollywood Park“

Ach Kalifornien ist doch so ein Plätzchen auf der Erde, wo die Musiker besonders fein sprießen und dies ja schon nachweislich seit vielen Jahren. Vor exakt 14 Jahren hat sich dort die Truppe The Airborne Toxic Event gegründet. Seither hat die Band satte 5 released und am 22.05.2020 kam nun die Nummer 6 namens „Hollywood Park“. Nach dem im September 2019 noch stattfindenden Besetzungswechsel wurde direkt m November von Frontman Mikel Jollet das neue Album angekündigt und schon bald später wurden die Fans mit der Single „Come on out“ dazu aufgefordert das Spektakel mitzuerleben.

Zusätzlich zur Scheibe veröffentlichte Jollet seine gleichnamigen Memoiren, welche bei dem Leben des Künstlers sicherlich Interessantes zu Tage fördern. Das Buch und die Songs des Albums entstanden beide nach dem Tod des Vaters des Frontmanns und somit sei hier schon gesagt, dass ich derartig authentische Musikproduktion sehr schätze! Begonnen wird in „Hollywood Park“ mit einem Quietschorchester aus Gitarren und Keyboard, bis die Drums sich durch das Chaos durcharbeiten. Schon in diesem Track zeigt sich die sehr markante Stimme Jollets, welche den Klängen der Instrumentalsektion die Krone aufsetzt. 

Der Opener ist zwar etwas melancholisch, jedoch bei weitem nicht so getragen wie „Brother how was the war“. Die stimmliche Performance von Jollet lässt einem die Gänsehaut aufwandern. Irgendwie fühlt man sich in diesem Song direkt angesprochen, auch wenn es konkret um Krieg geht. „Carry Me“ lockert die ganze Atmosphäre dann wieder enorm auf, auch wenn die Nummer sehr verträumt klingt. „Come on out“ lädt mit seinem Sound irgendwie zu einem kleinen Roadtrip oder Ähnlichem aus, wenn auch der darauf folgende Song „I Don`t Want To Be Here Anymore“ etwas getriebener klingt und noch mehr „Fernweh“ auslöst.

Alle Songs des Albums haben einen interessanten 90er-Jahre Touch, der hier und da an New Order oder Joy Division erinnert, wenn auch The Airborne Toxic Event etwas fröhlicher klingen. Die insgesamt 12 Songs werden von Jollets Stimme wunderbar zusammengehalten und jeder Track hat eine ganz eigene Wirkung, wenn auch jene stark im melancholischen Sektor zu verorten ist.

FAZIT: Ich bin ja wie gewohnt schon wieder vor dem Fazit zum Fazit gekommen, doch das macht nichts, denn ich kann nur wiederholen, dass die Kompositionen sehr abwechslungsreich sind und Jollets Stimme einfach sehr sehr fein ist. Die Songs motivieren auf der einen Seite, auf der anderen machen sie einen nachdenklich und vielleicht sogar etwas traurig, vor allem wenn man an „Brother how was the war“ denkt. Insgesamt finde ich das Album wirklich sehr gut gelungen und man hört die Emotionen welche Jolett beim Schreiben gehabt haben muss. Für diese authentischen Kompositionen gibt es von mir 8 von 10 Punkte.

--> Musikvideo: The Airborne Toxic Event - "Come On Out"

 
Bewertung:

GENRE: Indie/ Alternative Rock

TRACKLIST:

1. Hollywood Park
2. Brother How Was The War
3. Carry Me
4. Come On Out
5. I Don`t Want To Be Here Anymore
6. All The Children 
7. Everything I Love Is Broken
8. All These Engagements
9. The Place We Meet A Thousand Feet Beneath the Racetrack
10. The Common Touch
11. The Place We Meet A Thousand Feet Beneath The Racetrack Reprise
12. True

 

VÖ: 22.05.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Rounder Records
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor