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ALEX MOFA GANG: „Ende Offen“

Das in Berlin der Punk sein Unwesen treibt ist seit den 80ern nicht neues, doch das heißt noch lange nicht, dass von dort nicht immer noch frische Punk-Musik kommt. Die Herren Sascha Hörold (Vocals, Guitar), Tommy Kosslick (Vocals Guitar), Rotscher Hörold (Vocals, Bass) und Matze Vogel (Keyboard) geben nun schon das 7. Jahr unter dem Namen Alex Mofa Gang Berliner Deutschpunk zum Besten und die Band hat am 21.06.2019 ihr neuestes Album „Ende Offen“ präsentiert.

Dieses Album ist das Erste, nach „Die Reise zum Mittelmaß der Erde“ und „Perspektiven“, welches über das Label Redfield Records veröffentlicht wurde und natürlich kann ich mir als „Alt-Punk“ eine derartige Scheibe nicht entgehen lassen. „Ja ich schreib dir alles auf.“ heißt es im ersten Track, welcher den gleichen Titel wie das Album trägt und genau dies mach ich nun für Euch. Alles was ich aufschreiben kann über den Track ist, dass man mit diesem Opener gleich auf eine Reise durch den nachdenklicheren Punk-Rock eingeladen wird. „Hinter den Fassaden“ beginnt mit einem interessant ruhigen Riff, welches aus einem interessant stetigem Synthiepiepsen besteht. Textlich setzt sich die Band in diesem Track mit dem Thema Selbstfindung auseinander.

In „Alles Robotisiert“ wird man mit einer netten „Robostimme“ begrüßt und weitergehend mit so vielen Effekten wie möglich beschossen. Die Gitarren quaken, flitzen mit ihren Stereo-Pan von links nach rechts und der Refrain erinnert etwas an Die Ärzte. „Kleine Schwester Größenwahn“ liefert dann wieder eine sehr feine Bassline, welche noch mit Bläsern verfeinert wird. „Das ist für alle Hater weil die sowieso schrein, ich hab für euch in jeder Hand 5 Mittelfinger dabei.“ heißt es zum Ende des Refrains, was man schon als klares Statement definieren kann. Stimmlich halten sich die Herren sehr melodisch, was besonders gut wirkt wenn sie gleichzeitig loslegen.

FAZIT: Irgendwie muss ich mich immer erst an Punk-Rock gewöhnen, da ich selbst unter Punk noch etwas ranzigere Musik verstehe. Im Vergleich ist das was man heute unter der Genrebezeichnung kennt doch schon etwas soft, speziell wenn man sich deutschsprachigen Punk-Rock zu Gemüte führt. Da ich eben hier doch auf Härteres stehe, muss für mich bei Ruhigerem der Text wirklich aussagekräftig und die Vocals schön melodisch sein. Das kann man den Herren von Alex Mofa Gang auf jeden Fall nachsagen und  daher hat mir das Album im Großen und Ganzen recht gut gefallen. Im Endeffekt ist es mir dann aber doch etwas zu poppig, abgesehen von „Düsenjäger“ und bekommt daher nur 8 von 10 Punkten. 

 
Bewertung:

GENRE: Punk-Rock

TRACKLIST:

1. Ende Offen
2. Hinter den Fassaden
3. Alles Robotisiert
4. Kleine Schwester Größenwahn
5. Dieses Mal
6. Düsenjäger
7. Erstmal für immer
8. Es ist vorbei
9. Helden deiner Jugend
10. Nacht aus Gold
11. Mensch, Ludger!
12. Treibholz

--> Musikvideo: ALEX MOFA GANG - Ende offen

 

VÖ: 21.06.2019
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Redfield Records
Vertrieb:
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor