All The Luck In The World- "A Blind Arcade"
A Blind Arcade ist der Name des nunmehr zweiten Albums der im Jahr 2011 gegründeten irischen Indie-Folk Band All The Luck In The World, bestehend aus Neil Foot, Kelvin Barr und Ben Conolly, die aus den Städten Wicklow und Kildare stammen. Die erste Single der Band – betitelt ‚Never‘ – wurde im Frühjahr 2012 komponiert und aufgenommen. Auf YouTube erreichte der Song über 1,7 Millionen Klicks. Ein angesehenes Reiseinformationsportal setzte den Song für einen weltweit ausgestrahlten Werbespot ein. Nach einer neuen Abmischung in einem Berliner Studio erschien der Song im Jahr 2013 als Single. Das Debutalbum ‚All The Luck In The World‘ erschien im Herbst 2013 als Download, im Januar 2014 als CD und Vinyl. 2017 wurde eine weitere Single veröffentlicht, betitelt ‚Golden October‘.
‚Landmarks‘ ist eine sanfte, gefühlvolle Nummer und damit ein passender Einstieg für dieses Album; der Text ist wehmütig, indes die Nummer gesamt betrachtet hoffnungsvoll wirkt. ‚Pages‘ klingt schwermütig, erdverbunden, minimalistisch und doch auf unaufgeregte Art beeindruckend. ‚Golden October‘ wurde bereits vorab als Single veröffentlich, und man versteht, warum die Wahl gerade auf diesen Song gefallen ist; emotional und doch zurückhaltend ist diese Nummer sehr mainstreamtauglich und zugleich ein gutes Beispiel für den wehmütigen, dennoch leichtfüßigen, einfachen Klang des Albums. ‚A Thousand Eyes‘ könnte vom Titel her eine Anspielung auf den vieläugigen Argus der griechischen Mythologie sein – ist aber tatsächlich vielmehr ein entspanntes, fast schüchtern anmutendes Liebeslied. ‚Startboard‘ ist eine anrührende, eingängige Nummer, die den Hörer mit ihrem gemessenen Klang nahezu in Trance versetzt. ‚About The Ghosts‘ beginnt mit beinahe sphärisch anmutenden Klängen, die vor dem inneren Auge des Hörers sofort Bilder weichgewellter, grasgrüner Hügel und sanft murmelnder Bächlein erstehen lässt. ‚Contrails‘ ist eine Nummer mit unkompliziertem, lieblichem Klang und weht den Hörer an wie eine stille Briese. ‚Moon‘ erinnert nahezu ein wenig an ‚Simon & Garfunkel‘ und hat tatsächlich etwas von eingefangenem, fahlen Mondlicht. ‚Into The Ocean‘ ist etwas schwungvoller als die anderen Titel des Albums, und doch alles andere als hektisch. ‚High Beams‘ schließt nahtlos an den Sound der vorhergehenden Nummern an und bietet doch eine gewisse Abwechslung, mit etwas mehr Dramatik und einem dezent epischem Klang während mancher Passagen. ‚Abhainn‘ ist nicht nur die angenehm traurige Abschlussnummer dieses Albums, sondern vor allen Dingen das gälische Wort für ‚Fluss‘, was wohl der Grund ist weshalb dieser Song so betitelt wurde. Mit der Whiskey Destille ‚Abhainn Dearg‘ auf den Hebriden beschäftigen sich die Lyriks der Nummer offenbar nicht.
FAZIT: Ein einschmeichelndes Album, sanft und gefühlvoll, von geradezu zärtlichem Klang. Bestens geeignet um Geist und Seele zu beruhigen, die Aufregungen und Aufreizungen des alltäglichen Lebens für einige Zeit zu vergessen und die Gedanken treiben zu lassen. Indes könnte man freilich sagen, dass dies freilich nicht immer das ist, was man von einem Album erwartet, oder wenigstens nicht das allein. Zu sehr klingen manche Nummer wie bloße Hintergrundmusik, beim Durchhören des Albums könnte es durchaus geschehen, dass einem ungewollt die Augen zufallen. Daher gibt es immerhin 6 von 10 möglichen Punkten.
--> Musikvideo: All the Luck in the World - Landmarks |
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GENRE: Alternative, Indie, Folk
TRACKLIST:
1. Landmarks
2. Pages
3. Golden October
4. A Thousand Eyes
5. Startboard
6. About The Ghosts
7. Contrails
8. Moon
9. Into The Ocean
10. High Beams
11. Abhainn
VÖ: 23.02.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Barfilm Records
Vertrieb: Rough Trade
Auf Tour im Norden: 23.02.2018 Hamburg - Raum (Release Show) / 14.04.2018 Molotow, Hamburg
Rezensent: Florian |