APOCALYPTICA: „Cell-0“
Wer kennt das Cellisten Quartett, bzw. Trio und Drummer aus Finnland heutzutage nicht. Spätestens mit ihrem „Nothing else matters“- Cover von Metallica sind die Herren Eicca Toppinen, Perttu Kivilaakso, Paavo Lötjönen und Mikko Sirèn nicht mehr aus der Welt der Musik wegzudenken. Mit ihrer klassischen Herangehensweise an doch sehr metallische Songs hat die Band schon des Öfteren überzeugen können und nun kommt am 10.01.20 eine neue Scheibe namens „Cell-0“.
Um die Band zu zitieren: „Es ist schwer sich ohne Lyrics auszudrücken, doch in Cell-0 haben wir Partikel unseres Universums gefunden, welche uns unbekannt waren.“ Das sind ja schon einmal Interesse erregende Worte. Die Truppe ist in diesen Album, welche das nun 9. Studioalbum darstellt, zu ihren „Roots“ zurückgekehrt und haben auf Lyrics verzichtet. Somit gibt es für mich diesmal rein die Musik aus instrumentaler Perspektive zu beleuchten. Der erste Track trägt den Namen „Ashes of the Modern World“ und bringt gleich ein mal ein richtiges Brett wie man es aus den früheren Alben kennt. Direkt darauf folgt „Cell-0“ in welchem die neugefundenen Partikel im Universum der Band in satten 9:57 Minuten dargelegt werden, wobei auch die weiteren Tracks neue Facetten blicken lassen.
„Rise“ bringt auf Platz 3 eine etwas ruhigere Seite zum Vorschein, wobei dann „En Route To Mayhem“ wieder richtig Gas gibt. Mancher mag nicht glauben, dass man mit Cellos richtig harten Metal produzieren kann, doch die zuletzt genannte Nummer ist für mich ein perfektes Beispiel dafür. Abgesehen davon, dass die Nummern wieder sehr druckvoll sind, ist die symphonische Seite in Wahrheit die wirkliche Feinheit. Die Kombination der Instrumente gibt viel Spielraum was Intensität angeht. Klingt nun verwirrend, doch Cellos können ganz leicht und fein klingen, aber andererseits einem wieder gewaltigen Bass entgegen schmeißen und wenn dann jene Bassgewalt nicht von Drums unterstützt wird, ist die Wirkung enorm.
FAZIT: Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Album wieder zu einem Apocalyptica-Fan werden hat lassen. Ich fand die Band zwar immer schon recht interessant, aber durch recht stetige Präsenz bei Konzerten und Festivals und den totgespielten Covers nach der Zeit etwas fad. Mit „Cell-0“ hat die Band wieder sehr zu ihrem Ursprung gefunden, aber man hört auch die Entwicklung der Musiker selbst, welche einfach immer brillianter werden. Mikko`s Drumming ist sehr interessant, da man schon einiges Können muss, um zu Cellos brauchbar akzentuieren zu können. Ich habe das Album jedenfalls sehr genossen und war gar nicht böse, dass keine Vocals zugegen waren, da mich jene wahrscheinlich nur von der Rafiness der Instrumentalisten abgelenkt hätte. Die Scheibe lässt mich freudig der Nächsten entgegenblicken und daher gibt es nun mal 8 von 10 Punkten. Sollte der Kurs beibehalten werden, wäre ich höchst erfreut.
|
|
|