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ARCADE FIRE: „WE“

Arcade Fire sind nach satten 5 Studioalben und massiven Erfolgen definitiv kein unbeschriebenes Blatt in der Welt der Musik. Am 06.05.2022 wurde nun ihr 6. Album namens „WE“ veröffentlicht und natürlich habe ich für euch einmal in die 10 Tracks hineingehört.

Arcade Fire waren schon immer eine Band, welche auf die emotionalen Effekt der eigenen Musik bedacht war. Somit kann man sich vorstellen, dass sich hinter generischen Titeln wie „Age of Anxiety I & Age of Anxiety II (Rabbit Hole“ etwas tiefere Themen als nur jenes des Umgangs mit Angst verstecken. Die vorangegangenen Alben haben sich eher mit einem gewissen Weitblick hinsichtlich der Welt und der darin möglichen Perzeptionen beschäftigt, dies jedoch eher in Form eines Konzepts. Diesmal kann man sagen, dass dieser vorher vorhandene Weitblick sich in jedem Song finden lässt. Es werden in den Lyrics Themen von sehr vielen Blickwinkeln betrachtet und im Gesamten wirkt es etwas so, als würde die Band in ihren Texten nun mehr über die Relativität der weltlichen Verhältnisse sprechen. Weiter kann man sagen, dass sich das Album textlich zu Beginn eher introspektiv zeigt und sich zum Ende hin immer mehr zum Gedanken über das Gemeinsame, also dem „WE“, entwickelt.

Man merkt an meiner etwas zaghaften Beschreibung, dass das Werk sehr durchdacht ist und eine Menge zum Erforschen mit sich bringt. Nun habe ich schon viel über den textlichen Inhalt geredet, daher wird es Zeit die Musik direkt etwas zu beleuchten. Bei den Kompositionen handelt es sich vorwiegend um eher ruhige atmosphärische Tracks. Begonnen wird mit den vorhin erwähnten „Age of Anxiety“ Teilen, welche beide mit interessanten elektronischen 90er Sounds und einem Piano spielen. Die Vocals fliegen hier leichtfüßig durch das Gemenge der elektronischen Sounds und ein simpler Drumbeat treibt das Gesamte an. Mit „End of The Empire I-IV“ wird dann ein gewaltiger Brocken geliefert, welcher sich als groß arrangierte getragene Ballade beschreiben lässt, auch wenn das für eine 9 Minuten Nummer etwas simpel gesagt ist.

The Lightning I-II“ liefert dann etwas hoffnungsvolle Klänge mit ruhigen Synths und einer feinen Akustik-Gitarre. Bevor mit „WE“ das Album zu seinem Ende kommt, bekommt man mit „Unconditional I“ etwas folkige und mit „Uncotional II“ etwas 90-Dance-Music, auf die Ohren. Am Ende kommt man bei „WE“ an und dieses „WE“ klingt sehr entspannt, harmonisch, wenn auch etwas Melancholie mitschwingt.

Fazit: Arcade Fire sind noch immer so komplex wie sie es schon früher waren. Man kann sich einfach in die Musik fallen lassen, während man den Texten lauscht und darüber philosophiert. „WE“ ist definitiv kein Album für Leute schnell auf dem Weg Musik konsumieren. Für dieses Album braucht man Zeit und Aufmerksamkeit um es vollends genießen zu können. Im Großen und Ganzen ist „WE“ ein sehr interessantes Album geworden und hat 9 von 10 Punkten verdient.

--> Musikvideo: Arcade Fire - The Lightning I, II

 
Bewertung:

GENRE: Rock

TRACKLIST:

1. Age of Anxiety I
2. Age of Anxiety II (Rabbit Hole)
3. End of The Empire I-III
4. End of the Empire IV (Sagittarius A*)
5. The Lightning I 
6. The Lightning II
7. Uncoditional I (Lookout Kid)
8. Unconditional II (Race and Religion)
10. We

VÖ: 06.05.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Columbia
Vertrieb: Sony Music
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor