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ARS VENEFICIUM: „Usurpation of the seven“

Wenn es ein Genre gibt, welches mich immer wieder fasziniert, dann ist es der Black-Metal. An sich verschlägt es mich hier oft in den Norden, doch diesmal blicken wir nach Belgien. Die in Limburg im Jahr 2013 gegründete Truppe Ars Veneficium, bestehend aus Ronarg (Guitar), S.(Vocals), Archcaust(Guitar), Norgameus (Drums) und Y. (Bass), hat am 28.02.20 ihr nun 2. Studio-Album namens „Usurpation of the seven“ veröffentlicht. Alle Bandmitglieder kennt man schon aus einigen anderen Projekten und generell kann man sagen, dass jene schon einen Haufen an Erfahrung mitbringen.

Doch kommen wir direkt zum Album. Das zweite Werk der blasphemischen Truppe startet mit tiefen Chorälen und wiegt einen mit dem Intro in Ruhe bis das heftige Gewitter der „Hymns of Chaos“ über einen hereinbricht. Der Intro-Scream reißt einen so richtig heftig aus der Trance und die Blast-Beats lassen die Herzfrequenz gleich in die Höhe fahren. „Devour the Light“ wirkt als würde man noch einen Zahn zulegen und S.`s Vocals klingen als würde er das Licht höchst persönlich verschlingen. Ca. ab der Hälfte des Songs tritt eine wirklich feine Melodie hervor, welche Theatralik pur liefert. Die Gitarren sind sehr Höhen-lastig und haben feinen Druck in den Mitten, so dass der Bass auch feine melodische Akzente zwischendurch schieben kann und dabei gut hervortritt. „In Sin, Bred by Madness“ nimmt sich am Anfang etwas Zeit um aufzubauen und das Drum-Fill, welches in weiteres Gemetzel mündet, ist für mich ein spezieller Leckerbissen in dem Song. In dem Track zeigt sich die Band etwas rhythmisch ausgefeilter, wenn auch unsere geliebten Blasts nicht zu kurz kommen.

De Luiaard Heerst“, was soviel wie „Der Faule herrscht“ bedeutet, bringt nicht nur die vorhin erwähnte Theatralik und Härte, sondern zusätzlich noch Guestvocals von V.Priest von Acherontas und Shibalba. Mit ziemlich heftigen Speed geht es danach mit „In the Fires of Eternity“ weiter und das Grundriff der Nummer liefert schon eine fast mitsingbare und eingängige Melodie, welche man schon als Ohrwurm bezeichnen kann. Weiters zeigt sich in dem Song eine recht entschleunigte Passage, welche zeigt wie die Truppe auch ohne Drum-Gewitter klingt. „7“ hat eine derartige Geschwindigkeit, dass ich in der ersten Sekunde wirklich nach dem Takt suchen musste, was mir wirklich selten passiert. Nachdem der Takt gefunden war, hatte die Band in dem Song doch schon wieder entschleunigt und lieferte eine wunderbare Aneinanderreihung von Gitarren- und Bass-Solo. „Under the Wings of Beautiful Darkness“ und „The Flame of Endless Yearning“ leifern beide zum Abschluss des Albums nochmals eine gewaltige Abreibung.

FAZIT: Ich frage mich ernsthaft wie mir so eine heftige Truppe entgehen konnte. Die dunklen Lyrics, welche mit Blasphemie und Satanismus arbeiten, sowie in dementsprechender Härte vorgetragen werden, haben eine enorme Kraft und natürlich liefert die Instrumentalsektion ebenso auf härtestem Niveau. Für meinen Geschmack ist das Album wirklich gut gelungen und ich vergebe 8 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Ars Veneficium - Usurpation of the Seven

 
Bewertung:

GENRE: Black Metal

TRACKLIST:

1. Hymns of Chaos
2. Wrath of Life
3. Devour the Light
4. In Sin, Bred by Madness
5. De Luiaard Heerst (ft. V.Priest)
6. In the Fires of Eternity
7. 7
8. Under the Wings of Beautiful Darkness
9. The Flame of Endless Yearning

VÖ: 28.02.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Immortal Frost Productions
Vertrieb: Immortal Frost Productions
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor