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ATRA VETOSUS: „Even the dawn no longer brings hope“ - EP

Es ist selten, dass bei mir am Tisch eine wirklich feine Atmospheric Melodic Post Black Metal Scheibe auf dem Tisch landet. Nicht weil ich dem Genre gegenüber abgeneigt wäre, sondern weil es meines Erachtens viel zu wenige Musiker in dem Genre gibt. Atra Vertosus ist eine aus Australien stammende Truppe, welche im Januar dieses Jahres die EP „Even the dawn no longer brings hope“ veröffentlicht hat und dank Immortal Frost Production durfte ich mir dieses Werk etwas näher zu Gemüte führen.

Die 23 Minuten lange EP besteht aus den Songs „Azure; Frozen“ , „Hallowed Sky“ und „Silver Starfall“ und gibt für die kurze Spielzeit so einiges her. Der Opener schleicht sich langsam für knappe 3 Minuten an, sodass man nur noch darauf wartet, dass das heftige Riff-Gewitter über einem hereinstürzt. Bevor jedoch so richtig böse losgemartert wird gibt es noch ein paar Schläge, welche ich auditiv gesehen mit Donner vor dem Sturm vergleichen würden, gewaltig auf die Ohren. Was darauf folgt ist heftigster Black-Metal mit extremen Vocals. Gesanglich wird hier nicht nur in der Tiefe herum gegrölt, sondern auch in der Höhe Ohrenzerreissendes geliefert.

Nach ca. 10 Minuten flaut das Gewitter ab und man wird mit einer wunderschön halligen Piano-Melodie sanft aus dem Song geleitet. Schon bei diesem Song fühlt man sich wie auf einer wilden Fahrt durch das stürmische Meer und das Cover der EP könnte nicht passender sein, denn jenes zeigt den wilden Ozean unter einem stürmisch verdunkelten Himmel. „Hallowed Sky“ bringt dann das dazugehörige Rauschen der Wellen, welche sich nach „Azure; Frozen“ wieder gelegt haben. Die Sound-Atmosphäre wirkt jedoch nach einer Zeit etwas angespannt und man wartet nur noch, dass es wieder stürmisch zugeht. Mit einem sehr direkten Drumfill geht es dann auch schon los und es wird etwas melodischer als im vorherigen Track zerlegt. Abgesehen von einem sehr ruhigen Zwischenspiel wird in diesem Song heftigst zerlegt, bevor es mit einem dezenten Fade zum letzten Track geht. „Silver Starfall“ bringt einen sehr ruhigen Ausklang, welcher mit Meeresrauschen endet.

Fazit: Wie zu Beginn erwähnt landet so etwas wie Atra Vetosus selten auf meinem Plattenteller und ich muss sagen, dass ich von „Even the dawn no longer brings hope“ mir extrem gut gefallen hat. Man fühlt sich beim Hören, als wäre man Teil einer Schiffmanschaft, welche durch schwere Gewitter manövriert und mit voller Kraft das Meer zu bezwingen versucht. Der Sound versetzt einen schon fast in eine andere Welt. Ich konnte mich so richtig aus dem Jetzt ausklinken und die Klänge genießen, wenn auch der heftige Black Metal ebenso ein Genuss ist. Im Großen und Ganzen ist die EP eine wirklich feine Scheibe geworden und ich hoffe noch mehr von Atra Vetosus auf die Ohren zu bekommen! Meinerseits gibt es für das Werk satte 8 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Atmospheric Melodic Post Black Metal

TRACKLIST:

1. Azure; Frozen
2. Hallowed Sky
3. Silver Starfall 

VÖ: 29.01.21
Format: CD / Digital
Label: Immortal Frost Productions
Vertrieb: Immortal Frost Productions
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor