Auri: "Auri"
‚Auri‘ heißt das Debütalbum der dieses Jahr gegründeten finnischen Band ‚Auri‘, bestehend aus Johanna Kurkela an Gesang und Bratsche, ‚Nightwish‘ Mastermind Tuomas Holopainen an Keyboard und backing vocals, sowie Troy Donockley (ebenfalls von ‚Nightwish‘) an Gitarre, Bouzouki und Pfeifen. Dieses Projekt entstand, als Tuomas Holopainen nach Veröffentlichung des ‚Nightwish‘-Albums ‚Endless Forms Most Beautiful‘ in eine Art Schaffenskriese geriet; er fühlte sich in dieser Zeit nicht mehr in der Lage, schon wieder neue Nummern für ‚Nightwish‘ zu schreiben – doch das hieß nicht, dass seine Inspiration gänzlich versiegt gewesen wäre. Vielmehr wandte er sich nun eben etwas anderem zu – ‚Auri‘; der Titel bezieht sich auf die von Tuomas Holopainen sehr geschätzte ‚Königsmörder-Trilogie‘ von Autor Patrick Rothfuss. In diesen Büchern gibt es einen weiblichen Charakter namens ‚Auri‘. ‚Auri‘ ist ein durchaus nicht ungebräuchlicher finnischer Mädchenname, der sich vom lateinischen Begriff ‚Aurora‘ ableitet, was die Morgendämmerung bezeichnet. Passend ist dieser Name für eine Band von solcherart fantastischem, mythischem Klang.
Der erste Track des Albums ‚The Space Between‘ erinnert zunächst ein wenig an ‚The Beautiful People‘ von ‚Marylin Manson‘ – ein Eindruck der sich indes verliert, wenn der elfengleich schwebende Gesang einsetzt; die Nummer klingt ein wenig nach den achtziger Jahren, etwas elektronisch, doch auch ausgesprochen folkloristisch und gefühlvoll. ‚I Hope Your Wold Is Kind‘ erinnert ein wenig an die ‚Carmina Burana‘, hat etwas von Fantasy-Filmmusik – und wenn man die Herkunft des Bandnamens bedenkt, sind die meisten der Songs wohl auch ähnlich erdacht worden – lieblich klingt der Gesang, eindrucksvoll die Melodie.
‚Skeleton Tree‘ klingt zunächst dezent atavistisch, mit stark gälisch anmutender Prägung, sphärischen Klängen ebenso, wie zutiefst erdverbunden anmutenden. Diese Nummer ist zwar nicht rein instrumental, doch besonders stark durch den aufregenden Einsatz der unterschiedlichen Instrumente geprägt. ‚Desert Flower‘ beginnt ruhig, beschaulich, idyllisch; vor dem geistigen Auge des Hörers erstehen romantisch anmutende Bilder grüner Auen, sanft und träge fließender Bächlein und mittelalterlichen Dörfern. Die Nummer bleibt beschaulich und zeichnet sich besonders durch den männlichen Gesangspart aus, der wunderbar mit der weiblichen Stimme harmoniert. ‚Night 13‘ Ist eine sanfte, eingängige Ballade, voller Wehmut und verträumter Melancholie, die Lyriks sind sprachgewaltig und poetisch. ‚See‘ mutet ein wenig arabisch an, klingt nach endlosen Karawanen die durch die heiße Wüste ziehen und nimmt den Hörer mit ihrem dichten, warmen Klang gefangen. ‚The Name Of The Wind‘ klingt sehnsüchtig, schmachtend geradezu, harmonisch und beruhigend.
‚Aphrodite Rising‘ ist eingängig, lyrisch, das klangliche Äquivalent eines hellen, von weiß-strahlenden Wolken verhangenen Regentages. Ansatzweise klingt diese Nummer geradezu poppig. ‚Savant‘ beginnt düster, wuchtig und doch zurückhaltend. Eine Nummer die nach Ketten klingt und nach der Sehnsucht auf Freiheit, getragen, doch nicht schleppend, lässt einen die Melodie ein wenig an Richard Burton Filme denken. ‚Underthing Solstice‘ wirkt besonders folkloristisch geprägt und ist von schlichter, einlullender Einfachheit. Der letzte Track des Albums schließlich ‚Them Thar Chanterelles‘ ist unkonventionell, überraschend, klingt wiederum stark nach irischem Folk und lässt den Hörer in verwundert-gehobener Stimmung zurück. |
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