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BECK: „Hyperspace“

Wenn jemand sein 14. Studioalbum veröffentlicht ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese Person schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Beck David Campbell, besser bekannt als simpel Beck, geht mittlerweile auch schon auf seinen 50. zu, doch ist bei Gott um nichts ruhiger geworden. Über seine Laufbahn verteilt hat man schon so einiges von Ihm gehört. Zig Kooperationen hat es gegeben, wie auch in der Produktion des neue Albums „Hyperspace“. Das der Herr seine Sachen selbst produziert ist irgendwo klar, doch Pharell Williams und David Greenbaum waren diesmal mit von der Partie.

Speziell die Arbeit mit Williams dürfte dieses Album beeinflusst haben, da die Ausarbeitung der Tracks ursprünglich auf eine Single oder eine EP nach der Kollaboration zum Album N.E.R.D. abzielte. Schlussendlich sind dann doch 10 Songs herausgekommen, welche ich beispielsweise so nicht von Beck erwartet hätte, wobei ich zugebe, dass er schon etwas länger von meinem Radar verschwunden war. Ich hatte ihn noch als Folk-Rock-Psychodelic Musiker abgespeichert, welchen ich aus einem Cameo in Futurama kannte. Daher hatte ich auch irgendwie Beck immer mit einer Mundharmonika im Kopf, doch schon beim ersten Track des Albums wurde mir klar, dass diese Zeiten schon lang vorüber sein dürften.

Komplett konträr zum allseits bekannten Hit „Loser“ ist das Album gefüllt von atmosphärischen Synthie-Klängen und könnte nicht besser ins Indie-Alternative-Genre passen. Der erste Gedanke den ich bei den Tracks hatte war irgendetwas zwischen  Raumschiffsounds und ruhiger Pop Musik. Dieser Stil hält sich eigentlich relativ gut im Album und die Tracktitel wie „Stratosphere“, „Dark Places“ und „Hyperspace“ passen wie angegossen zum Vorgetragenen.

Zum Track „Uneventful Days“ gibt es ein wirklich gelungenes Video, welches mit seinen Szenerien vorher erwähntes noch einmal untermalt. Textlich sind alles Songs recht stark, wobei der vorhin erwähnte mir besonders gut gefällt.

FAZIT: Ich war noch nie ein großer Beck Fan und werde es auch glaube ich nicht mehr, doch seine experimentelle Natur ist immer wieder faszinierend. Der diesmalige Ausflug in die Welten des atmosphärischen Synthie-Klangs verziert mit recht interessanten Sprechgesang und nachdenklich stimmenden Texten ist schon eine Sache für sich, welche man eben mag oder nicht. Ich selbst würde wahrscheinlich wahnsinnig werden, wenn ich dieses Album täglich hören müsste, da die Raumschiffklänge mich enorm nerven. Trotz dieser Begebenheit ist die Arbeit von Beck immer wieder etwas Neues und genau dies muss ich Ihm zu Gute halten. Somit gibt es für dieses außergewöhnliche Album 7 von 10 Punkten. Schauen wir einmal was Herrn Beck als nächstes einfällt.

--> Musikvideo: Beck - Uneventful Days

 
Bewertung:

GENRE: Alternative/Indie

TRACKLIST:

1. Hyperlife
2. Uneventful Days
3. Saw Lightning
4. Die Waiting
5. Chemical
6. See Through
7. Hyperspace
8. Stratossphere
9. Dark Places
10. Star

VÖ: 22.11.19
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Capitol Records
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor