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BETTE SMITH: „The Good, The Bad And The Bette”

Mit der in New York groß aufgewachsenen Bette Smith ist Thomas Ruf auf Ruf Records mal wieder ein großer Fang gelungen. Auf ihrem zweiten Album „The Good, The Bad And The Bette” befindet sich eine bunte Mischung aus Gospelmusik, die sie in der Kirche hörte, Soul, den man in Brooklyn aus jeder Ecke vernimmt und dem allgegenwärtigen Rock’n Roll.

Ihre kräftige, vielseitige und wandelbare Stimme, die sie schon in jungen Jahren in der Kirche ihres Vaters entwickelte, eignet sich außerordentlich gut für diese Art von Musik.

In ihren Songs im Stil von Tina Turner, Betty Davis, Aretha Franklin und Mavis Staples erzählt sie die Geschichte der starken Frau, die sie heute ist, bis zurück in die Vergangenheit zu ihrem Trauma und der emotionalen Leere, die sie mit Partyleben zu füllen versuchte, bevor sie ein Zeichen erhielt und Heilung fand.

So verabschiedet sie sich zum Beispiel in der sehr emotionalen Ballade „Whistle Stop“ nochmals von ihrer verstorbenen Mutter basierend auf einem Traum, in dem die Mutter ihr von der Plattform des letzten Wagens eines Zuges zuwinkt und sich somit zum zweiten Mal von Bette verabschiedet. In „Human“ beschreibt sie ihren Hund, als jemanden, der ihr mit den Worten „Wenn dein Herz schmerzt, möchte ich dein Mensch sein“ wieder Vertrauen beigebracht hat.

Aber auch rockige Titel, wie „I’m A Sinner“, in dem Bette auf ihre Wurzeln im Evangelium hinweist und das klare Statement „Everybody Needs Love“ befinden sich auf dem Album. Mit dem wunderschönen „Don’t Skip Out On Me“, in dem sie ihren Freund beschwört, sie nicht zu verlassen während sie schläft, endet dieses hervorragende Album.

FAZIT: Ein wunderbares, abwechslungsreiches Album einer phantastischen Sängerin, mit vielen sehr unterschiedlichen Songs, produziert von Drive-By Truckers Matt Patton und Jimbo Mathaus von den Squirrel Nut Zippers, das Lust auf mehr von dieser Künstlerin macht.

 
Bewertung:

GENRE: Soul

TRACKLIST:

1. Fistful Of Dollars
2. Whistle Stop
3. I’m A Sinner
4. I Felt It Too
5. Signs And Wonders
6. Human
7. Song For A Friend
8. Pine Belt Blues
9. Everybody Needs Soul
10. Don’t Skip Out On Me

--> Musikvideo: Bette Smith - I Felt It Too

 

VÖ: 25.09.2020
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Ruf Records
Vertrieb: Ruf Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Wolfgang